Patientenleitlinie: Herzschwäche
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Herzschwäche behandeln

Aufklärung und Informationen

Nach einer umfassenden Diagnostik liegen Ihnen alle wichtigen Informationen vor, damit Sie nach Beratung mit Ihrer Ärztin über die weitere Behandlung entscheiden können. Fragen Sie so lange nach, bis Sie wirklich alle Ergebnisse verstanden haben. Im Kasten haben wir für Sie einige Fragen formuliert.

Fragen nach der Diagnose:

  • Haben wir alle wichtigen Ergebnisse beisammen?

  • Wie belastbar bin ich körperlich? Welches NYHA-Stadium habe ich?

  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Welche kommen für mich in Frage und warum? Welche Vor- und Nachteile haben sie?

  • Kann die Behandlung mein Leben verlängern?

  • Welche Auswirkungen haben die Erkrankung und die Behandlung auf meine Lebensqualität?

  • Sollte ich mir eine zweite Meinung einholen?

  • Wie viel Zeit habe ich, eine Entscheidung über die Behandlung zu treffen?

Welche Behandlung für Sie die richtige ist, hängt stark von Ihren persönlichen Zielen, Ihrem Lebensumfeld und Ihrer Krankengeschichte ab. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt darüber verständigen. Ob Sie die Entscheidung anschließend allein treffen, Ihrer Ärztin überlassen oder gemeinsam entscheiden, liegt bei Ihnen. Vielleicht ist Ihnen das Patientenblatt "Entscheidungen gemeinsam besprechen" dabei eine Hilfe: www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-gemeinsam-entscheiden.

In der Regel haben Sie genug Zeit, um diese Entscheidung in Ruhe zu treffen – wenn Sie dies wünschen, auch gemeinsam mit Angehörigen.

Ärztliche Zweitmeinung

Vielleicht sind Sie unsicher, ob eine vorgeschlagene Behandlung für Sie wirklich geeignet ist. Oder Sie fühlen sich nicht gut beraten. Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie dies offen in einem zweiten Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt an. Lassen sich Ihre Zweifel nicht ausräumen oder haben Sie das Gefühl, nicht sorgfältig genug beraten worden zu sein, können Sie eine andere Ärztin um ihre Meinung bitten. Mehr zum Thema Patientenrechte erfahren Sie im Kapitel Ihr gutes Recht.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Die Behandlung zielt darauf ab,

  • die Beschwerden zu lindern;

  • das Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich hinauszuzögern;

  • einen vorzeitigen Tod wegen der Herzschwäche zu vermeiden;

  • Einweisungen ins Krankenhaus zu vermeiden;

  • dass Betroffene wieder körperlich belastbarer werden;

  • die Belastung durch Nebenwirkungen und Behandlungsfolgen möglichst gering zu halten.

Nicht immer lassen sich alle Ziele mit der Behandlung erreichen. Gemeinsam mit Ihrem Behandlungsteam überlegen Sie, welche Ziele für Sie besonders wichtig sind und richten die Behandlung daran aus. Bei der Planung spielen auch folgende Dinge eine Rolle: Ihr Lebensumfeld, ob Sie Probleme haben, den Alltag zu bewältigen, wie es um Ihre seelische Gesundheit bestellt ist und wie gut Sie allein zurechtkommen (siehe Kapitel Krankengeschichte und Lebensumstände).

Es gibt mehrere wirksame Behandlungsmöglichkeiten, die teilweise gemeinsam zum Einsatz kommen:

  • Ist eine Ursache für die Herzschwäche bekannt, dann wird – wenn möglich – die verursachende Erkrankung

  • Besonders wichtig ist ein gesunder Lebensstil, vor allem körperliches Training. Mehr dazu finden Sie im Kapitel Verhaltensänderungen: Was ist eine gesunde Lebensweise?.

  • Den meisten Betroffenen empfehlen Fachleute mehrere Medikamente. Mehr dazu lesen Sie im Kapitel Behandlung mit Medikamenten.

  • Für einige Betroffene kann zusätzlich ein operativer Eingriff am Herzen günstig sein, zum Beispiel das Einsetzen von einem Schrittmacher oder einem Defibrillator. Mehr dazu steht im Kapitel Operative Eingriffe.

Eine gesunde Lebensweise gehört fest zu Ihrer Behandlung. Die Behandlung ist nur wirksam, wenn Sie Ihren Lebensstil so gut wie möglich anpassen und Ihre Medikamente dauerhaft wie verordnet einnehmen. Mehr dazu lesen Sie im Kapitel Behandlungsziele einhalten.

Die Ursache behandeln

Herzschwäche entsteht oft als Folge einer anderen Erkrankung, zum Beispiel durch verengte Herzkranzgefäße (KHK) oder Bluthochdruck (mehr dazu im Kapitel Risikofaktoren für eine Herzschwäche). Wird die Ursache gezielt behandelt, kann sich dadurch auch die Herzschwäche bessern oder sogar vollständig zurückbilden.

Hinweis

Die Behandlung der verursachenden Erkrankungen ist nicht Bestandteil dieser Patientenleitlinie.

Verhaltensänderungen: Was ist eine gesunde Lebensweise?

Durch Ihr eigenes Verhalten tragen Sie zum Behandlungserfolg bei. Wichtig ist in jedem Fall eine gesunde Lebensweise. Dazu gehören: sich bewegen, sich ausgewogen ernähren und auf Rauchen verzichten. Zudem ist es für Menschen mit Herzschwäche ratsam, an Schulungen teilzunehmen und regelmäßig das Gewicht zu kontrollieren. Wenn Sie diese Hinweise beachten, können Sie dazu beitragen, dass die Herzschwäche langsamer fortschreitet und schwere Folgeschäden seltener eintreten.

Lebensstil – eine persönliche Sache …

Die meisten Menschen wissen theoretisch, dass ein ausgewogener Lebensstil gesund halten kann. Aber einen noch nicht ausgewogenen Lebensstil zu ändern, fällt nicht jedem leicht.

Menschen sind unterschiedlich veranlagt. Nicht jeder ist konsequent, nicht jeder erreicht die selbst oder von der Ärztin gesteckten Ziele.

Manche Menschen leiden darunter, dass sie es trotz vieler Versuche nicht schaffen, abzunehmen, sich mehr zu bewegen, oder weniger zu trinken. Und sie fühlen sich von anderen deshalb herabgesetzt und nicht respektiert. Das kann zu einer seelischen Belastung werden. Doch das ist nicht Ziel von Empfehlungen zum Lebensstil.

Wie bei allen medizinischen Empfehlungen gilt auch hier: Wie Sie sich letztlich entscheiden, hängt auch von Ihrer persönlichen Situation, Ihren Lebensumständen und Wertvorstellungen ab.

Bewegung fördern

Regelmäßige Bewegung verbessert den Verlauf der Herzschwäche. Sie erhält die körperliche Belastbarkeit und kann bei vielen Erkrankten das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit steigern.

Die Leitlinie empfiehlt:

Die Ärztin oder der Arzt soll Ihnen empfehlen, körperlich aktiv zu sein.

Studien zeigen: Regelmäßige Bewegung kann bei Menschen mit Herzschwäche die Lebenserwartung verbessern, Beschwerden lindern und Aufenthalte im Krankenhaus vermeiden. Deshalb ist nach Ansicht der Expertengruppe regelmäßige körperliche Aktivität der wichtigste Baustein Ihrer Behandlung.

Tägliche Bewegung an der frischen Luft tut gut, wie Spazierengehen oder Gartenarbeit. Außerdem soll Ihnen Ihr Arzt zu einem regelmäßigen und langfristigen Ausdauertraining raten. Bei Bedarf kann er Ihnen Anlaufstellen vermitteln. Besonders gut eignen sich Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking. Auch Tanzen oder Aerobic halten Sie fit. Andere Menschen fühlen sich wohler mit Yoga oder Wassergymnastik. Wer nicht sehr beweglich ist, kann auf einem Home-Trainer beginnen. Später können auch Kraftübungen dazukommen. In sogenannten Reha-Sportgruppen erhalten Sie einen auf Sie zugeschnittenen Trainingsplan. Die Ärztin in einer Herzsportgruppe kann das Training überwachen und darauf achten, dass Sie sich gerade richtig belasten.

Bei körperlicher Belastung können aufgrund Ihrer Herzschwäche Beschwerden auftreten. Deshalb ist es wichtig, dass das Training an Ihre Kräfte angepasst ist. Bevor Sie damit beginnen, sollte Ihr Arzt prüfen, wie stark Sie körperlich belastbar sind, zum Beispiel mittels einer sogenannten Spiroergometrie. Bei dieser Untersuchung werden der Herzschlag und die Atemgase gemessen. Gemeinsam können Sie dann absprechen, wie intensiv die körperliche Aktivität sein sollte und in welchen Schritten Sie das Training steigern können. Die Untersuchung kann öfter wiederholt werden, um zu schauen, ob sich die Belastbarkeit von Herz und Lunge gesteigert hat. Hier finden Sie beispielhaft einen Plan für Ausdauertraining:

Tabelle 3:   Plan zum Ausdauertraining

Woche

Regelmäßiges Ausdauertraining

1 bis 2

Umfang: 5 bis 10 Minuten (langsam steigern)

Häufigkeit: täglich

3 bis 4

Umfang: 10 bis 15 Minuten (langsam steigern)

Häufigkeit: täglich

5 bis 7

Umfang: 15 bis 20 Minuten (langsam steigern)

Häufigkeit: täglich

Ergänzend: 2-mal pro Woche Kraftübungen

8 bis 12

Umfang: 20 bis 30 Minuten (langsam steigern)

Häufigkeit: 3- bis 4-mal pro Woche

Ergänzend: 2-mal pro Woche Kraftübungen

Überfordern Sie sich zu Beginn nicht. Man gewöhnt sich langsam an mehr Anstrengung.

So merken Sie, dass Sie sich richtig belasten:

  • Sie spüren keine Beschwerden, fühlen sich aber etwas angestrengt.

  • Sie schwitzen etwas.

  • Sie atmen etwas schneller als normal, können sich aber noch in ganzen Sätzen unterhalten.

Am besten wählen Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht. Sie können auch im Freundes- und Bekanntenkreis fragen, ob jemand mitmachen möchte. Oder Sie schließen sich einer Sportgruppe an. Gemeinsam ist vieles leichter.

Einen kompakten Überblick erhalten Sie auch in dem Patientenblatt "Warum Bewegung wichtig ist": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-bewegung.

Bitte beachten: Die Empfehlung zu körperlicher Aktivität gilt nicht, wenn sich die Herzschwäche plötzlich sehr verschlechtert (entgleist), zum Beispiel bei schwerer Atemnot. Dann sind vorübergehend Bettruhe und Schonung ratsam.

Rauchen aufgeben 

Wer bei bestehender Herzschwäche weiter raucht, muss mit einem schlechteren Verlauf der Herzschwäche rechnen. Aufs Rauchen zu verzichten, ist eine der wirksamsten Maßnahmen dagegen.

Die Leitlinie empfiehlt:

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt soll Ihnen raten, komplett auf Tabak zu verzichten und auch jedes Passivrauchen zu vermeiden. Fragen Sie nach geeigneten Unterstützungsangeboten.

Die Auswertung einer großen Studie zu Herzschwäche mit vielen Tausend Teilnehmenden zeigt: Wer mit dem Rauchen aufhört, kann länger leben:

  • Von 100 Menschen mit Herzschwäche, die trotz ihrer Erkrankung weiterrauchten, waren nach etwa 3 Jahren 43 verstorben – im Vergleich zu 36, die nicht oder nicht mehr rauchten.

  • Der Rauchstopp hat also nach 3 Jahren 7 von 100 Personen vor einem vorzeitigen Tod bewahrt.

  • Bereits 2 Jahre nach dem Rauchstopp war der Krankheitsverlauf genau so günstig wie bei Menschen, die nie geraucht hatten.

Es gibt verschiedene Angebote zur Tabakentwöhnung wie persönliche oder telefonische Beratungen. Eine Anlaufstelle kann die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sein: www.rauchfrei-info.de und Telefon 0800 8313131. Bei Bedarf kann Ihnen die Ärztin auch eine verhaltenstherapeutische Einzel- oder Gruppenbehandlung oder bestimmte Medikamente anbieten.

Lesen Sie auch das Patientenblatt "Warum es hilft, aufs Rauchen zu verzichten": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-rauchen.

Keinen oder nur wenig Alkohol trinken

Zu viel Alkohol ist schädlich für den Herzmuskel und kann zu Herz-Rhythmus-Störungen führen.

Die Leitlinie empfiehlt:

Wenn Ihre Herzschwäche nicht durch Alkohol bedingt ist und Sie nicht Alkohol-abhängig sind, sollten Sie allenfalls in den üblichen Maßen Alkohol trinken. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob die Alkoholmenge, die Sie gewöhnlich trinken, für Sie verträglich ist.

Es gibt Hinweise aus Studien, dass sich hohe Mengen Alkohol schlecht auf die Herzschwäche auswirken. Bei Alkohol in geringen Mengen scheint das nicht der Fall zu sein, sofern die Herzschwäche nicht durch Alkohol bedingt ist.

Trinken Sie am besten nur wenig Alkohol – nicht mehr als ein bis zwei kleine Gläser pro Tag. Dies ist natürlich abhängig vom jeweiligen Alkoholgehalt des Getränks und auch vom Geschlecht: Als Höchstmenge gelten 10 g reiner Alkohol pro Tag für Frauen und 20 g für Männer. Das entspricht einem kleinen Glas Wein (115 ml) oder Bier (250 ml) am Tag für Frauen und einem kleinen Glas Wein (230 ml) oder Bier (500 ml) am Tag für Männer. In diesen geringen Mengen ist Alkohol nicht schädlich für das Herz. Bedenken Sie, dass Alkohol viele Kalorien enthält.

Bitte beachten:

Die Expertengruppe ist der Meinung, dass Sie absolut keinen Alkohol trinken sollen, wenn Ihre Herzschwäche durch Alkohol bedingt ist. Studien deuten darauf hin, dass sich der Herzmuskel dann durch Verzicht auf Alkohol wieder erholen kann.

Totalverzicht empfiehlt die Expertengruppe auch, wenn Sie ein Alkoholproblem haben oder hatten. Wenn Ihnen das schwerfällt, fragen Sie nach geeigneten Unterstützungsangeboten.

Gesunde Ernährung

Wer an Herzschwäche erkrankt ist, braucht keine bestimmte Diät oder besondere Nahrungsergänzungsmittel (mehr dazu im Kapitel Komplementäre und alternative Behandlungen). Wie bei gesunden Menschen gilt: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und wenig Zucker ist günstig. Auch für Salz gelten dieselben Empfehlungen wie für Gesunde. Die Trinkmenge sollte an Ihre Beschwerden angepasst sein. Vorsicht ist bei Nahrungsergänzungsmitteln geboten.

>> Wie viel dürfen Sie trinken?

Bei Herzschwäche lagert sich mehr Wasser im Körper ein, weil das Herz nicht mehr richtig pumpt. Man bekommt zum Beispiel dicke Beine. Früher wurde deshalb empfohlen, wenig zu trinken. Heute gilt eine Trinkmenge von 1,5 Litern pro Tag als empfehlenswert. Hinzu kommt noch die Flüssigkeit aus Lebensmitteln. Studien ergeben: Zu wenig Flüssigkeit aufzunehmen, kann schädlich sein. Dadurch kann es zu ernsthaften Folgen kommen: Verwirrtheit, Stürze, die Nieren arbeiten nicht mehr richtig und das Herz schlägt zu schnell.

Es gibt aber Ausnahmen: Wenn Wasser-Einlagerungen zu starken Beschwerden führen wie Bluthochdruck oder Atemnot, sollte man dem Körper zeitweise weniger Flüssigkeit zuführen. Dazu zählen alle Getränke, aber auch die Flüssigkeit in Lebensmitteln. Nach Meinung der Expertengruppe soll Ihre Trinkmenge an die Funktion Ihrer Nieren und an das eingelagerte Wasser angepasst sein. Grundsätzlich gilt: Die Trinkmenge am besten mit dem Arzt besprechen.

Am besten eignen sich Wasser und ungesüßte Tees. Zuckerhaltige Getränke wie Fruchtsäfte oder Limonaden sollten Sie möglichst meiden.

>> Sollen Sie auf Salz verzichten?

Die meisten Menschen essen mehr Salz, als gut für sie ist. Das liegt vor allem am Verzehr von stark gesalzenen Lebensmitteln wie Chips, Geräuchertem und Gepökeltem. Auch in vielen Fertigprodukten ist viel Salz enthalten. Das meiste Salz nimmt man über Brot, Wurst und Käse zu sich. Fachleute für Ernährung empfehlen etwa 6 Gramm Salz pro Tag. Das entspricht ungefähr 1,5 Teelöffeln Salz. Viel mehr ist nicht gesund. Aber Sie sollten die Salzmenge nach Meinung der Expertengruppe auch nicht noch stärker einschränken. Das bringt keine Vorteile, es kann möglicherweise sogar schaden.

Lesenswertes zur Ernährung bei Herzschwäche finden Sie auch in dem Patientenblatt "Muss ich auf meine Ernährung achten?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-ernaehrung.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.: www.dge.de.

Gewicht kontrollieren

Bei Herzschwäche kann sich in kurzer Zeit viel Wasser im Körper ansammeln. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich die Pumpkraft des Herzens verschlechtert. Sie können das daran merken, dass Sie in kurzer Zeit viel an Gewicht zulegen. Deshalb sollen Sie nach Expertenmeinung täglich Ihr Gewicht kontrollieren. So lassen sich ernstzunehmende Veränderungen frühzeitig erkennen und behandeln.

Informieren Sie Ihre Arztpraxis, wenn Sie

  • über Nacht mehr als 1 Kilo zunehmen;

  • innerhalb von 3 Tagen mehr als 2 Kilo zunehmen;

  • innerhalb einer Woche mehr als 2,5 Kilo zunehmen.

Dann ist es wichtig zu klären, was der Grund für diese Zunahme ist. Meist steckt kein Notfall dahinter. Oft reicht es, die Menge der Entwässerungstabletten (Diuretika) anzupassen. Einige Erkrankte lernen, die tägliche Menge der Tabletten selbst an ihre jeweilige Situation anzupassen. Sie können mit Ihrer Ärztin besprechen, ob dies auch für Sie in Frage kommt.

Wenn Sie bislang gar keine Beschwerden der Herzschwäche merken (Stadium NYHA I; siehe Tabelle 1 im Kapitel Schweregrade einer Herzschwäche), besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, wie oft Sie sich wiegen sollten.

>> Was sollten Sie beim Wiegen beachten?

Wenn Sie eine Gewichtszunahme zuverlässig feststellen möchten, müssen Sie sich jeweils unter in etwa den gleichen Bedingungen wiegen. Das heißt:

  • immer zu einem festen Zeitpunkt, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen nach dem Toilettengang;

  • immer in ähnlicher Bekleidung, zum Beispiel ohne Kleidung und ohne Schuhe.

Notieren Sie das Gewicht am besten gleich nach dem Wiegen. Dafür geschulte Pflegekräfte oder Medizinische Fachangestellte können Sie dabei unterstützen und beraten. Zusätzlich kann ein Gewichtsprotokoll hilfreich sein.

>> Was ist ein Gewichtsprotokoll?

Das Gewichtsprotokoll ist eine Art Tabelle, in die Sie das Gewicht eintragen können, das Sie in regelmäßigen Abständen messen. Es kann um zusätzliche Angaben wie Blutdruck, Puls oder Temperatur erweitert werden. Hier finden Sie eine Beispiel-Vorlage für solch ein Gewichtsprotokoll:

Datum

Gewicht / kg

Blutdruck
(oberer Wert / unterer Wert)

Puls / min

Temperatur / °C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie können dazu auch das Herztagebuch nutzen, das die Deutsche Herzstiftung zur Verfügung stellt: www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinsuffizienz.

Einen kompakten Überblick zu diesem Thema erhalten Sie auch in dem Patientenblatt "Soll ich mein Gewicht regelmäßig kontrollieren?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-gewichtskontrolle.

Gewicht halten

Übergewicht kann das Entstehen einer Herzschwäche begünstigen. Wenn Sie aber bereits eine Herzschwäche haben, kann sich mäßiges Übergewicht sogar vorteilhaft auf Ihre Krankheit auswirken. Aus Studien geht hervor, dass übergewichtige Betroffene im Vergleich mit normalgewichtigen Betroffenen etwas länger leben und seltener ins Krankenhaus müssen. Fachleute wissen nicht genau, warum das so ist. Nicht allein das Gewicht, sondern auch die Fettverteilung und die körperliche Fitness scheinen eine Rolle zu spielen. Zur Frage, ob eine Gewichtsabnahme einen Nutzen hat, konnte die Expertengruppe keine Studien finden. Daher rät sie übergewichtigen Menschen mit Herzschwäche nicht regelhaft dazu, dass sie abnehmen sollten. Ausdrücklich empfohlen wird aber auch übergewichtigen Betroffenen körperliches Training.

Außerdem steht fest, dass Untergewicht und Fettleibigkeit mit einem schlechteren Verlauf der Herzschwäche verbunden sind.

Schulungen besuchen

Wichtig ist, dass Sie Ihre Krankheit verstehen und lernen, sie bestmöglich mit Ihrem Alltag zu vereinbaren. Patientenschulungen helfen dabei. So können Sie das Gespräch mit der Ärztin besser gestalten und die empfohlene Behandlung leichter einhalten.

Die Leitlinie empfiehlt:

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt soll Ihnen gleich zu Beginn der Erkrankung und wiederholt im Verlauf der Behandlung eine Schulung anbieten und vermitteln.

Studien weisen darauf hin, dass sich durch die Teilnahme an Schulungen der Krankheitsverlauf verbessern kann.

Die Leitlinie empfiehlt folgende Inhalte einer solchen Schulung:

  • Krankheitsverständnis: die Grundlagen der Herzschwäche mit ihren Folgen und Behandlungsmöglichkeiten werden vermittelt;

  • Aufklären über einen gesundheitlich günstigen Lebensstil, zum Beispiel körperliches Training, Rauchverzicht und gesunde Ernährung;

  • richtiger Umgang mit den Medikamenten, Nutzen und Schaden der einzelnen Wirkstoffe, empfohlene Impfungen;

  • Informationen zu den Vorteilen und Nachteilen von operativen Eingriffen, Aufbau und Funktion von einem Herzschrittmacher und einem Defibrillator;

  • Wechsel von Herzschrittmacher und Defibrillator aufgrund einer erschöpften Batterie, Möglichkeit das Gerät am Lebensende abzuschalten;

  • Hilfen und Unterstützung, um eigenverantwortlich an der Behandlung mitzuwirken (siehe Kapitel Selbstständiger Umgang mit der Krankheit);

  • Möglichkeiten sexueller Aktivität, Aufklärung zur Anwendung potenzfördernder Mittel, Impotenz als Folge der Herzschwäche oder als mögliche Nebenwirkung von Medikamenten;

  • Informationen zu Reisen in die Berge oder in die Tropen, Medikamentenplan im Ausland, Aufklärung zum Führen von Kraftfahrzeugen (mehr dazu im Kapitel Fahrtauglichkeit);

  • psychologische Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, Bewältigen von Stress, etwa mit Entspannungstraining;

  • verhaltenstherapeutische Schulungsprogramme speziell für Rauchende oder für Menschen mit Gedächtnisproblemen;

  • speziell auf Sie abgestimmte Schulungen, zum Beispiel zur Blutzucker-Selbstkontrolle, wenn Sie Diabetes haben, oder zur Blutdruck-Selbstkontrolle bei Bluthochdruck.

Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder eine Ihnen zugeordnete Pflegekraft beziehungsweise medizinische Fachkraft, welche Schulung in welcher Form für Sie in Frage kommt. Auch Ihre Angehörigen können in die Beratungen und Schulungen einbezogen werden.

Behandlung mit Medikamenten

Wer an Herzschwäche erkrankt ist, bekommt meist mehrere Medikamente. Die Medikamente sollen die Beschwerden der Herzschwäche lindern und den weiteren Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen.

Als Medikamente kommen in erster Linie ACE-Hemmer und Beta-Blocker gemeinsam zum Einsatz (mehr Informationen im Kapitel ACE-Hemmer). Diese Medikamente senken den Blutdruck und entlasten das Herz. Wer den ACE-Hemmer nicht verträgt, dem steht stattdessen ein sogenannter Angiotensin-Rezeptor-Blocker (siehe Kapitel Angiotensin-I-Blocker) zur Verfügung.

Zusätzlich benötigen viele Erkrankte entwässernde Tabletten – sogenannte Diuretika (siehe Kapitel Diuretika). Das sind harntreibende Arzneimittel, die den Wasserhaushalt im Gleichgewicht halten. Ein Diuretikum ist oft gemeinsam mit einem anderen Wirkstoff in einer Tablette. Das Fachwort dafür heißt Kombinationspräparat. Das Diuretikum kann zum Beispiel mit einem ACE-Hemmer, einem Beta-Blocker oder einem anderen Diuretikum kombiniert sein.

Die Arzneimittel können nur richtig wirken, wenn Sie sie wie ärztlich verordnet einnehmen. Hierbei ist ein übersichtlicher Medikationsplan hilfreich (siehe Kapitel Angaben zu Ihren Medikamenten). Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "Meine wichtigsten Medikamente": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-wichtigste-medikamente.

Welche Medikamente Sie bekommen, hängt vor allem davon ab, ob bei Ihnen eine Herzschwäche mit verminderter oder erhaltener Pumpfunktion vorliegt (siehe Kapitel Formen einer Herzschwäche). Auch Ihre Begleit-Erkrankungen spielen eine Rolle.

Hinweis

In den folgenden Kapiteln finden Sie zunächst allgemeine Hinweise zu den Medikamenten bei Herzschwäche. Dann stellen wir Ihnen die einzelnen Gruppen von Medikamenten vor – mit ihrer Wirkweise, Besonderheiten und Nebenwirkungen (ab Kapitel ACE-Hemmer).

Welche Behandlung Ihnen Fachleute bei Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion empfehlen, lesen Sie im Kapitel Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion – was die Leitlinie empfiehlt.

Mehr zur Behandlung der Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion erfahren Sie im Kapitel Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion – was die Leitlinie empfiehlt.

Allgemeine Hinweise zu Medikamenten

Wichtige Informationen zu den Medikamenten

  • Alle genannten Medikamente werden wegen möglicher Nebenwirkungen mit einer geringen Menge gestartet.

  • Es ist die Menge optimal, welche am besten wirkt und gleichzeitig die geringsten Nebenwirkungen verursacht.

  • Bis eine verträgliche und wirksame Menge gefunden wird, können mehrere Monate vergehen.

  • Die Besserung der Beschwerden tritt langsam ein. Das kann einige Wochen bis mehrere Monate dauern.

  • Insbesondere, wenn Sie mehrere Medikamente einnehmen, kann es schwierig sein, zu erkennen, welche Nebenwirkung durch welches Medikament verursacht wird und ob eine geringere oder höhere Menge sinnvoll ist.

Teilen Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mit, wenn Nebenwirkungen auftreten. Möglicherweise lässt sich die Dosis anpassen oder Sie können auf ein anderes Medikament ausweichen.

Fragen, die Sie mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen können

  • Wie lange dauert die Behandlung mit den Medikamenten?

  • Wann sollte eine Wirkung spürbar sein?

  • Was sind mögliche Nebenwirkungen, wenn diese Medikamente über einen längeren Zeitraum genommen werden?

  • Mit welchen Wechselwirkungen zwischen den verschriebenen Medikamenten und anderen Medikamenten oder Mitteln ist zu rechnen?

  • Mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn keine oder zu wenige Medikamente genommen werden?

  • Mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn die Medikamente unregelmäßig genommen werden?

Zur Behandlung der Herzschwäche empfiehlt die Expertengruppe teilweise Medikamente, die in Deutschland (noch) nicht durch die Arzneimittel-Behörden zugelassen sind und daher im sogenannten Off-Label-Use zum Einsatz kommen.

Off-Label-Use

Den Einsatz von Arzneimitteln, die in Deutschland bislang nicht für dieses Krankheitsbild zugelassen wurden, bezeichnet man als Off-Label-Use. Manche Wirkstoffe sind bei Herzschwäche nur für bestimmte NYHA-Stadien zugelassen. Das Zulassungsverfahren für Medikamente schreibt den Nachweis des Nutzens eines Medikamentes in hochwertigen Studien für jedes einzelne Krankheitsbild vor, das mit dem Medikament behandelt werden soll. Wenn es keine Zulassung, aber gute Hinweise auf eine Wirksamkeit in Ihrer Situation gibt und wenn keine andere gleich gute Behandlung zur Verfügung steht, dann kann ein Off-Label-Use sinnvoll sein. Er ist jedoch oft für Ärztin oder Arzt und Patientin oder Patient mit größeren Unsicherheiten in Bezug auf Wirkung und Nebenwirkungen verbunden. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie entscheiden, ob eine solche Behandlung für Sie in Frage kommt. Mehr zum Off-Label-Use können Sie unter anderem beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) nachlesen: www.g-ba.de.

Vorsicht bei bestimmten Medikamenten 

Medikamente, die Sie wegen Ihrer Herzschwäche bekommen, sind wichtig. Sie helfen Ihnen und können das Leben verlängern. Aber andere Mittel, die Sie vielleicht gegen weitere Krankheiten oder Beschwerden einnehmen, können sich ungünstig auf die Herzschwäche auswirken: Das Herz pumpt noch schlechter oder es lagert sich noch mehr Wasser im Körper ein. Das betrifft Medikamente, die man ohne ärztliches Rezept bekommt, wie etwa Schmerzmittel. Das kann aber auch für Arzneimittel zutreffen, die Ihnen möglicherweise verordnet wurden. Je nach Medikament tritt die Verschlechterung sofort oder erst nach einiger Zeit auf.

Bei diesen Wirkstoffen raten Fachleute zur Vorsicht, insbesondere bei regelmäßiger Einnahme:

  • einige Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen, Celecoxib oder Etoricoxib;

  • einige Blutdruck-Senker wie Doxazosin, Terazosin, Diltiazem, Verapamil, Nifedipin;

  • einige Mittel gegen Herz-Rhythmus-Störungen;

  • einige Mittel gegen Depression, Krampf-Anfälle, Prostata-Beschwerden oder Diabetes.

Fragen Sie Ihre Ärztin, welche Kombination unterschiedlicher Medikamente geeignet ist. Auch in der Apotheke berät man sie gern.

Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "Vorsicht bei bestimmten Medikamenten": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-vorsicht-bei-medikamenten.

Nebenwirkungen – wichtig zu wissen

Neben den erwünschten Effekten von Medikamenten können auch unerwünschte Wirkungen vorkommen. Sollten bei Ihnen unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten, besprechen Sie diese mit Ihrem behandelnden Arzt. Wenn Sie ein neues Medikament erhalten, werden Sie in kürzeren Abständen in die Praxis gebeten, um zu prüfen, wie gut die Behandlung wirkt und wie Sie sie vertragen. Die entscheidende Frage ist, wie stark die Nebenwirkungen Sie beeinträchtigen und wie gut das Arzneimittel hilft.

Dabei sollten Sie auch sogenannte Wechselwirkungen beachten: Manche Medikamente verstärken oder mindern sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Es ist daher gut, wenn Sie eine Liste aller Medikamente und Mittel, die Sie einnehmen, zum Arztgespräch mitbringen (siehe Medikationsplan im Kapitel Angaben zu Ihren Medikamenten).

Wirkstoffname? Handelsname?

Alle Medikamente werden in dieser Patientenleitlinie mit ihrem Wirkstoffnamen vorgestellt. Bekannter ist meist der Handelsname, den eine Firma ihrem Medikament gibt. So heißt der Wirkstoff ASS bei einem Hersteller zum Beispiel "Aspirin®". Auf der Medikamentenpackung sind immer Wirkstoff und Handelsname angegeben. Nach dem Handelsnamen fragen Sie am besten Ihr Behandlungsteam.

ACE-Hemmer

Was sind ACE-Hemmer?

Diese Medikamente senken den Blutdruck und verbessern die Pumpleistung des Herzens. ACE-Hemmer heißen beispielsweise Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipril.

Wie wirken ACE-Hemmer?

Sie hemmen ein bestimmtes Eiweiß (Enzym). Das Enzym trägt die englische Bezeichnung "Angiotensin Converting Enzyme" und wird ACE abgekürzt. ACE bewirkt über mehrere Zwischenschritte im Körper zwei Dinge: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen und werden dadurch enger. Mehr Kochsalz und Wasser verbleiben im Blut, wodurch die Blutmenge steigt. Beides führt dazu, dass das Herz stärker schlagen muss, um das Blut in den Körper zu pumpen.

Wird ACE gehemmt,

  • bleiben die Gefäße weiter;

  • werden mehr Wasser und Kochsalz ausgeschieden;

  • sinkt der Blutdruck;

  • wird das Herz entlastet und es kann besser pumpen.

Für wen sind ACE-Hemmer nicht sinnvoll?

Gründe, die gegen die Einnahme von ACE-Hemmern sprechen, sind zum Beispiel Schwangerschaft und Stillzeit, verengte Blutgefäße der Nieren oder eine fortgeschrittene Nierenschwäche. Ein ACE-Hemmer darf auch dann nicht eingenommen werden, wenn während einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer eine Allergie-ähnliche Reaktion, wie etwa ein geschwollenes Gesicht (siehe Angioödem), auftrat.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Zu Beginn nimmt man den ACE-Hemmer in niedriger Dosis. Ihre Ärztin sollte diese nach Expertenmeinung alle 2 Wochen steigern bis zur endgültigen Dosis. Längere oder kürzere Abstände sind möglich. Damit der ACE-Hemmer richtig wirken kann, ist es wichtig, diese endgültige Dosis zu erreichen. Falls das nicht gelingt, sollten Sie die höchste für Sie verträgliche Dosis erhalten.

Nach der Steigerung der Dosis überprüft Ihr Arzt die Nierenwerte und die Mineralstoffe im Blut. Bei Menschen mit Diabetes kann ein ACE-Hemmer dazu führen, dass der Blutzucker sinkt und es zu einer Unterzuckerung kommt.

Bis eine Wirkung eintritt, können Wochen, manchmal auch Monate vergehen. Es ist wichtig, Geduld zu haben. Wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam, wenn Sie unsicher sind und Fragen haben.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Häufige Nebenwirkungen sind Schwäche- und Schwindelgefühl. Empfohlen wird, bei diesen Nebenwirkungen das Medikament nicht abzusetzen, sondern in ärztlicher Absprache die Menge zu verringern, bis sie verträglicher wird.

Etwa 5 bis 10 von 100 Personen bekommen einen trockenen Husten, der auch Reizhusten genannt wird.

Gelegentlich kommt es zu einer Allergie-ähnlichen Reaktion, zum Beispiel schwellen das Gesicht, die Lippen oder die Zunge an. Der Fachbegriff ist Angioödem.

Angiotensin-Rezeptor-Blocker (Sartane)

Angiotensin-Rezeptor-Blocker (kurz: ARB) sind Blutdruck senkende Medikamente. Sie werden auch als Sartane bezeichnet. Die einzelnen Wirkstoffe heißen beispielsweise Candesartan, Losartan und Valsartan. Sartane wirken ähnlich wie ACE-Hemmer.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Die Dosis der Sartane soll allmählich gesteigert werden. Nach jeder Dosis-Erhöhung überprüft die Ärztin die Nierenwerte und die Mineralstoffe im Blut.

Ein Sartan kommt nicht in Frage, wenn während einer früheren Behandlung mit einem Sartan ein Angioödem auftrat, zum Beispiel ein geschwollenes Gesicht. Außerdem ist größte Vorsicht geboten, wenn während einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer (siehe Kapitel ACE-Hemmer) ein Angioödem auftrat.

Welche häufigen Nebenwirkungen sind bekannt?

Als Nebenwirkungen können Störungen der Nierenfunktion, erhöhte Kalium-Werte im Blut und niedriger Blutdruck auftreten.

Eine gestörte Nierenfunktion kann man frühzeitig an einem ansteigenden Kreatinin-Wert im Blut erkennen. Kreatinin ist ein Abbauprodukt der Muskeln. Es wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.

Beta-Blocker

Was sind Beta-Blocker?

Das sind Medikamente, die den Blutdruck senken und den Herzschlag langsamer machen.

Beta-Blocker ist ein Sammelbegriff für mehrere ähnlich wirkende Arzneistoffe, die im Körper bestimmte Bindestellen für Hormone blockieren. Diese Bindestellen heißen Beta-Rezeptoren. Deshalb bezeichnen Fachleute diese Gruppe von Medikamenten auch als Beta-Rezeptoren-Blocker. Die einzelnen Wirkstoffe heißen beispielsweise Bisoprolol, Carvedilol, Metoprolol-Succinat und Nebivolol.

Wie wirken Beta-Blocker?

Beta-Blocker hemmen die Wirkung von Stress-Hormonen. Diese Stress-Hormone heißen Noradrenalin und Adrenalin. Wenn Beta-Blocker die Rezeptoren besetzen, verhindern sie, dass sich die körpereigenen Stress-Hormone Noradrenalin und Adrenalin daran binden. Damit senken sie den Blutdruck und den Sauerstoffbedarf des Herzens. Das Herz wird entlastet.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Bei 20 bis 30 von 100 Personen werden zu Beginn der Einnahme eines Beta-Blockers die Beschwerden stärker. Deshalb empfehlen Fachleute anfangs nur etwa ein Zehntel der Menge, die Sie später einnehmen sollen. Die Menge wird langsam gesteigert. Nach Meinung der Expertengruppe soll zwischen den Erhöhungen der Dosis stets mindestens ein Abstand von 2 Wochen liegen. Die Dosis, die Sie endgültig einnehmen, hängt davon ab, wie schnell Ihr Herz schlägt (Zielwert: 55 bis 60 Mal pro Minute) und wie sich Ihre Beschwerden bessern.

Bis sich die Beschwerden verbessern, können mehrere Monate vergehen. Die Betroffenen nehmen oftmals nur eine geringe Verbesserung wahr.

Frauen bauen bestimmte Beta-Blocker langsamer ab als Männer. Das heißt, sie haben mitunter deutlich höhere Mengen im Blut, wodurch der Blutdruck stärker sinken kann. Gleichzeitig können bei Frauen häufiger schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Dann kann die Dosis gesenkt oder ein anderer Beta-Blocker verordnet werden.

Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen den Beta-Blocker nicht mehr oder in veränderter Menge einnehmen möchten, besprechen Sie dies unbedingt vorher mit Ihrem Arzt. Sie sollten Beta-Blocker nicht einfach plötzlich weglassen, weil dann Blutdruck und Herzschlag schlagartig und unkontrolliert ansteigen können.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Als Nebenwirkungen können ein verlangsamter Herzschlag und zu niedriger Blutdruck auftreten. Es können Müdigkeit, Schwächegefühle, Schwindel, Kopfschmerzen und das Gefühl kalter oder kribbelnder Hände und Füße entstehen.

Vereinzelt können einige Beta-Blocker Erektions-Störungen oder ein Nachlassen des sexuellen Verlangens hervorrufen. Auch Mund-Trockenheit und verminderter Tränenfluss mit Bindehaut-Entzündung des Auges sind seltene Nebenwirkungen.

Beta-Blocker können die Atemwege verengen. Wer gleichzeitig Asthma hat, sollte deshalb mit der Ärztin besprechen, ob Beta-Blocker in Frage kommen.

Außerdem können Beta-Blocker die Anzeichen einer Unterzuckerung wie Heißhunger und Schwitzen verschleiern. Das ist wichtig für Menschen mit Diabetes. Fragen Sie Ihren Arzt, worauf Sie achten sollen, wenn Sie Diabetes und eine Herzschwäche haben.

Aldosteron-Antagonisten

Was sind Aldosteron-Antagonisten?

In dem Wort Aldosteron-Antagonist stecken zwei Begriffe: Aldosteron und Antagonist. Aldosteron ist ein natürliches Hormon, das Einfluss auf den Wasserhaushalt des Körpers hat. Antagonist kommt aus dem Griechischen und heißt Gegenspieler. Demnach hemmen diese Medikamente das Hormon Aldosteron. Die einzelnen Wirkstoffe heißen beispielsweise Spironolacton und Eplerenon.

Wie wirken Aldosteron-Antagonisten?

Sie hemmen das körpereigene Hormon Aldosteron. Dadurch verringert sich die Wassermenge im Körper und der Blutdruck sinkt. Bei Herzschwäche kommen Aldosteron-Antagonisten allerdings in niedriger Dosis zum Einsatz, so dass diese Wirkungen nur gering ausgeprägt sind.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Bei der Behandlung mit einem Aldosteron-Antagonisten kann sich das Kalium im Blut erhöhen. Um dies rechtzeitig zu erkennen, soll Ihr Blut nach Meinung der Expertengruppe zu Beginn der Einnahme regelmäßig untersucht werden. Wie häufig diese Kontrollen sein sollten, hängt auch von Ihrem Alter ab. Anschließend sollen diese Blutkontrollen nach Expertenmeinung mindestens alle 4 Monate stattfinden.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Es kann zu einer Hyperkaliämie kommen. Das heißt, es ist viel zu viel Kalium im Blut. Dies kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Um dies rechtzeitig zu erkennen, sind häufige Blut-Kontrollen nötig.

Die Nierenfunktion kann sich verschlechtern. Wenn Sie durch die Einnahme von Spironolacton erbrechen oder Durchfall bekommen, ist es ratsam Ihre Ärztin aufzusuchen.

Spironolacton kann bei Männern bewirken, dass sich die Brustdrüse vergrößert. Dies kann schmerzhaft sein. Frauen können ebenfalls Brustschmerzen wahrnehmen. Treten diese Nebenwirkungen auf, können Sie in ärztlicher Absprache zum Wirkstoff Eplerenon wechseln.

Diuretika

Was sind Diuretika?

Das sind Medikamente, die Wasser aus dem Körper ausschwemmen. Umgangssprachlich werden sie auch "Wassertabletten" oder "Entwässerungstabletten" genannt. Fachleute unterscheiden dabei sogenannte Schleifen-Diuretika und Thiazid-Diuretika. Die Wirkstoffe der Schleifen-Diuretika heißen beispielsweise Furosemid und Torasemid. Zu den Thiaziden und den Thiazid-ähnlichen Diuretika gehören Wirkstoffe wie Hydrochlorothiazid (kurz: HCT), Indapamid und Chlortalidon.

Wie wirken Diuretika?

Diuretika kommen zum Einsatz, wenn Beschwerden durch eingelagertes Wasser im Körper entstehen. Das merken Sie zum Beispiel daran, dass Sie an Gewicht zunehmen oder Ihre Knöchel und Fußrücken anschwellen. Diuretika wirken harntreibend. Das heißt, sie verstärken die Bildung von Harn in den Nieren. Dadurch scheidet der Körper mehr Wasser aus. Folglich muss man häufiger Wasser lassen. Dies kann unangenehm sein, zeigt aber, dass die Medikamente wirken und das Herz entlastet wird.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Ob die entwässernden Medikamente gut eingestellt sind, können Sie feststellen, wenn Sie Ihr Gewicht regelmäßig beobachten. Dazu empfiehlt Ihnen die Expertengruppe, sich täglich zu wiegen. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Gewicht kontrollieren.

Üblicherweise sind die Wassertabletten morgens einzunehmen. Es empfiehlt sich, sie bis spätestens 16 Uhr zu nehmen, damit man nicht nachts wegen vermehrtem Harndrang aufstehen muss.

Mit dem vermehrt ausgeschiedenen Wasser verliert der Körper auch vermehrt Mineralstoffe (Salze) des Blutes. Um zu starke Verluste rechtzeitig zu erkennen, sind häufige Kontrollen Ihrer Blut-Werte wichtig.

Es ist nicht ratsam, ein Diuretikum plötzlich und ohne ärztliche Absprache wegzulassen. Dadurch könnte sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln. Fachleute sprechen von einem Lungen-Ödem. Das kann lebensbedrohlich sein.

Es kommt vor, dass ein Diuretikum mit der Zeit nicht mehr so gut wirkt. Dann kann der Arzt die Dosis erhöhen oder zusätzlich ein weiteres Diuretikum einsetzen.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Es können Müdigkeit, Schwäche und Schwindel auftreten. Der Blutdruck kann zu niedrig sein. Der Harnsäure-Wert im Blut kann steigen und es kann eine Störung der Blutzucker-Werte entstehen. Auch die Nierenwerte können sich verschlechtern.

Weitere Medikamente – wenn die bisherige Behandlung nicht ausreicht

Die im Kapitel Behandlung mit Medikamenten vorgestellten Medikamente sind für viele Menschen mit Herzschwäche geeignet und ihre Einnahme ist weit verbreitet.

Es gibt aber auch bestimmte Medikamente, die Fachleute nur dann empfehlen, wenn man trotz der üblichen Behandlung weiterhin Beschwerden hat.

Dann kommt zunächst entweder ein Gliflozin oder die Wirkstoff-Kombination Sacubitril/Valsartan als Zusatz-Medikament in Frage. Die Wirkstoff-Kombination Sacubitril/Valsartan ersetzt dabei den ACE-Hemmer beziehungsweise den Angiotensin-Rezeptor-Blocker. Welches Medikament Sie erhalten, hängt unter anderem von Ihren Begleit-Erkrankungen, den möglichen Nebenwirkungen und der Erfahrung Ihres Arztes mit diesen Arzneimitteln ab. Halten die Beschwerden trotz Gliflozin oder Sacubitril/Valsartan an, ist es auch noch möglich, diese zu kombinieren.

Gliflozine

Diese Gruppe von Medikamenten wurde für die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus entwickelt. Gliflozine hemmen das sogenannte SGLT-2-Transport-Eiweiß. Fachleute sprechen daher auch von SGLT-2-Hemmern oder SGLT-2-Inhibitoren. Sie hemmen den Rücktransport von Traubenzucker in den Nieren. Folglich scheiden die Nieren vermehrt Traubenzucker aus und der Blutzucker sinkt. Zudem kommt es zur Gewichtsabnahme und zu einer Senkung des Blutdrucks. Die Wirkstoffe heißen beispielsweise Dapagliflozin oder Empagliflozin. Sie nehmen Gliflozine zusätzlich zu Ihren anderen Medikamenten als Tabletten ein.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Wer eine Herzschwäche und zusätzlich Diabetes hat, erhält in der Regel schon frühzeitig ein Gliflozin gegen den Diabetes (siehe Kapitel Herzschwäche und Diabetes mellitus). Aber Gliflozine können auch für Menschen mit Herzschwäche ohne Diabetes vorteilhaft sein.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Es können niedriger Blutdruck, Schwindel und Knochenbrüche durch Stürze auftreten. Außerdem kann es zu einer gestörten Funktion der Nieren kommen. Besonders bei älteren Menschen könnten laut der Expertengruppe Flüssigkeitsmangel, Blasenschwäche und Blasen-Entzündungen vorkommen. Bislang gibt es keine Daten zu den langfristigen Nebenwirkungen von Gliflozinen bei Menschen mit Herzschwäche ohne Zuckerkrankheit.

Eine bekannte Nebenwirkung bei Menschen mit Diabetes ist ein zu niedriger Blutzucker.

Sacubitril/Valsartan

Valsartan ist ein Blutdruck senkendes Medikament aus der Gruppe der Angiotensin-Rezeptor-Blocker (siehe Kapitel Angiotensin-I-Blocker).

Der Wirkstoff Sacubitril hemmt über mehrere Schritte im Körper bestimmte Eiweiße. In der Folge sammeln sich vermehrt Botenstoffe an, die eine Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion günstig beeinflussen können. Er ist als Kombination mit dem Wirkstoff Valsartan zugelassen. Sacubitril selbst wirkt nicht Blutdruck senkend.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Sacubitril/Valsartan nehmen Sie anstatt des ACE-Hemmers zusätzlich zu Ihrem Beta-Blocker und Aldosteron-Antagonisten ein. Da ACE-Hemmer ähnliche Nebenwirkungen haben, ist es empfehlenswert, einen ACE-Hemmer mindestens 36 Stunden vor der ersten Einnahme von Sacubitril und Valsartan abzusetzen.

Diese Wirkstoff-Kombination kommt nicht in Frage, wenn während einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder einem Sartan ein sogenanntes Angioödem auftrat. Das heißt, Körperstellen – wie etwa das Gesicht oder die Zunge – schwellen an.

Bislang hat man mit der Kombination Sacubitril/Valsartan nicht viel Erfahrung bei Menschen mit fortgeschrittener Nierenschwäche. Für sie gelten daher besondere Empfehlungen (mehr dazu in der Empfehlung zu Sacubitril/Valsartan). Es ist ratsam, dies mit einer Fachärztin für Nierenerkrankungen (Fachgebiet: Nephrologie) zu besprechen.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Bekannte Nebenwirkungen dieser Wirkstoff-Kombination sind niedriger Blutdruck, erhöhte Kalium-Werte im Blut und Störungen der Nierenfunktion. Sacubitril/Valsartan kann bei mehr als 1 von 10 Behandelten die Nierenfunktion (weiter) verschlechtern. Bei weniger als 1 von 100 Behandelten können Körperstellen wie etwa Gesicht, Zunge oder Rachen anschwellen. Fachleute sprechen von einem Angioödem.

Medikamente für ausgewählte Patientengruppen 

Ivabradin

Das Medikament Ivabradin verlangsamt den Herzschlag und vermindert somit den Sauerstoffverbrauch des Herzens. Das Herz wird entlastet. Auf diese Weise lindert es Beschwerden und steigert auch die Belastbarkeit.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Die Expertengruppe empfiehlt, die Einnahme von Ivabradin mit einer Herzspezialistin (Kardiologin) zu besprechen. Bevor Sie Ivabradin erhalten, prüft Ihr Arzt, ob Sie einen Beta-Blocker wirklich in der höchsten verträglichen Dosis einnehmen. Wer Beta-Blocker in hohen Dosen verträgt, hat meist keinen zusätzlichen Nutzen von Ivabradin.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Nebenwirkungen von Ivabradin können sein: verstärkte Lichtempfindungen wie farbige Blitze oder kurze Momente erhöhter Helligkeit, verschwommenes Sehen, verlangsamter Herzschlag, Kopfschmerzen und Schwindel. Es können auch Herz-Rhythmus-Störungen auftreten. Deshalb sind regelmäßige ärztliche Kontrollen wichtig.

Digitalis-ähnliche Medikamente

Was ist Digitalis?

Digitalis ist die lateinische Bezeichnung einer Pflanze, die Fingerhut heißt. Aus ihr wird der Wirkstoff dieser Medikamente gewonnen. Bekannt sind diese Medikamente auch als Herz-Glykoside. Die einzelnen Wirkstoffe heißen beispielsweise Digoxin und Digitoxin.

Für wen sind diese Medikamente geeignet?

Diese Medikamente kommen vor allem bei Herz-Rhythmus-Störungen wie etwa Vorhofflimmern zum Einsatz. Sie kommen für Menschen mit Herzschwäche unabhängig vom Schweregrad in Frage, wenn der Herzschlag in Ruhe trotz Einnahme von einem Beta-Blocker zu schnell ist. Die Empfehlungen der Expertengruppe finden Sie in der Empfehlung zu Digitalis-ähnlichen Medikamenten.

Gibt es etwas Besonderes zu beachten?

Der Wirkstoff Digoxin wird vollständig über die Nieren abgebaut. Wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, bedeutet das, dass Digoxin zu langsam ausgeschieden wird und sich höhere Mengen ansammeln können. Dies kann zu verstärkten Nebenwirkungen oder sogar Vergiftungen führen. Bei Nierenschwäche sind daher geringere Dosierungen und häufige ärztliche Kontrollen nötig. Das trifft besonders auf Frauen und ältere Menschen zu.

Im Gegensatz zu Digoxin wird der Wirkstoff Digitoxin nicht über die Nieren, sondern über die Leber abgebaut. Deshalb kommt Digitoxin bevorzugt bei Nierenschäden in Betracht.

Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

Bei diesen Wirkstoffen gilt in besonderem Maße, dass der Schritt von der gewünschten Wirkung zur unerwünschten Nebenwirkung manchmal nur sehr klein ist. Anzeichen einer Vergiftung können sein: Herz-Rhythmus-Störungen, Übelkeit, Verwirrung, Durchfall, Appetit-Mangel und Sehstörungen.

Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion – was die Leitlinie empfiehlt

Die Behandlung der Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion unterscheidet sich grundlegend von der Behandlung der Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion. Daher wird jede Form getrennt dargestellt.

In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen nur die ärztlichen Empfehlungen für Menschen mit Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion vor.

Umfangreiche Informationen zu den einzelnen Medikamenten-Gruppen samt ihren Nebenwirkungen und Besonderheiten finden Sie im Kapitel ACE-Hemmer.

ACE-Hemmer

Die Leitlinie empfiehlt:

Bei Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion mit oder ohne Beschwerden sollen Sie einen ACE-Hemmer erhalten.

Studien belegen, dass ACE-Hemmer bei Erkrankten mit leichten, mäßigen oder starken dauerhaften Beschwerden das Leben verlängern können. Außerdem kann sich das Fortschreiten der Pumpschwäche verzögern und die Anzahl der Krankenhaus-Aufenthalte sinken. Zudem können sich die Beschwerden verbessern. Je höher der Schweregrad der Erkrankung ist, umso stärker zeigt sich dieser Nutzen.

Man weiß nicht genau, wie groß die Vorteile sind. Das liegt daran, dass unterschiedliche Patientengruppen in den verschiedenen Studien beobachtet wurden. Je nach Studie schwanken die Zahlen recht erheblich: Von 100 Behandelten wurden innerhalb des beobachteten Zeitraums etwa 5 bis 15 vor dem Tod durch Herzschwäche bewahrt.

Für Erkrankte ohne körperliche Beschwerden (NYHA-Stadium I) ist der Gewinn an Lebensjahren nicht eindeutig belegt. Allerdings weisen Studien darauf hin, dass auch solche Betroffene möglicherweise seltener wegen der Herzschwäche ins Krankenhaus müssen, wenn sie ACE-Hemmer nehmen, und dass sich das Fortschreiten der Erkrankung verzögern kann.

Es gibt Hinweise, dass ACE-Hemmer bei Männern und Frauen unterschiedlich gut wirken. Fachleute nehmen an, dass Männer mehr Vorteile von der Einnahme eines ACE-Hemmers haben als Frauen.

Anhand der vorliegenden Erkenntnisse kann man nicht sagen, ob aus der Gruppe der ACE-Hemmer ein Wirkstoff besser ist als der andere.

Angiotensin-Rezeptor-Blocker (Sartane)

Die Leitlinie empfiehlt:

Haben Sie Beschwerden der Herzschwäche (NYHA-Stadium II bis IV) und kommt für Sie ein ACE-Hemmer aus ärztlicher Sicht nicht in Frage oder Sie vertragen ihn nicht, soll Ihnen der Arzt oder die Ärztin einen Angiotensin-Rezeptor-Blocker anbieten.

Nach Meinung der Expertengruppe kann Ihnen bei Unverträglichkeit des ACE-Hemmers auch ein Angiotensin-Rezeptor-Blocker angeboten werden, wenn Sie bislang keine Beschwerden der Herzschwäche merken (NYHA-Stadium I, siehe Tabelle 1 im Kapitel Schweregrade einer Herzschwäche).

Ob ein Angiotensin-Rezeptor-Blocker verglichen mit einem Schein-Medikament oder einem ACE-Hemmer das Überleben von Betroffenen mit den NYHA-Stadien II bis IV verbessert oder zu weniger Krankenhaus-Aufenthalten führt, lässt sich nicht sicher sagen. Die Studienlage ist nicht eindeutig und zum Teil widersprüchlich. Deshalb kommt ein Angiotensin-Rezeptor-Blocker erst in Frage, wenn ein ACE-Hemmer für Sie nicht geeignet oder nicht verträglich ist.

Für Betroffene ohne Beschwerden (NYHA-Stadium I) konnte die Expertengruppe keine Studien finden, die Angiotensin-Rezeptor-Blocker untersuchten. Aus der Erfahrung heraus scheint der Einsatz von Angiotensin-Rezeptor-Blockern aber auch hier möglich, wenn ACE-Hemmer nicht in Frage kommen. Ob die Behandelten Vorteile davon haben, ist unklar.

Beta-Blocker

Die Leitlinie empfiehlt:

Bei Beschwerden der Herzschwäche (NYHA-Stadium II bis IV, siehe Tabelle 1 im Kapitel Schweregrade einer Herzschwäche) und stabilem Allgemeinzustand soll Ihnen der Arzt oder die Ärztin einen der folgenden Beta-Blocker anbieten: Bisoprolol, Carvedilol oder Metoprolol-Succinat. Sind Sie älter als 70 Jahre, kommt auch der Wirkstoff Nebivolol in Betracht.

Wenn Sie einen Beta-Blocker schon langfristig einnehmen und sich Ihre Herzschwäche plötzlich verschlechtert, sollten Sie nach Meinung der Expertengruppe diesen Beta-Blocker möglichst weiternehmen.

Verlässliche Studien zeigen, dass sich diese Wirkstoffe bei Menschen mit Herzschwäche positiv auf das Überleben auswirken. Außerdem kam es seltener zu Einweisungen ins Krankenhaus wegen Herzschwäche. Zusammenfassend lässt sich grob sagen, dass ein Beta-Blocker etwa 5 von 100 Menschen innerhalb von etwa 2 Jahren vor Schäden bewahrt. Je höher der Schweregrad der Erkrankung ist, umso stärker zeigt sich dieser Nutzen. Daher ist aus Sicht der Expertengruppe eine Verschlechterung der Herzschwäche oder von Begleit-Erkrankungen kein Grund, den Beta-Blocker abzusetzen.

Mit stabilem Allgemeinzustand ist gemeint: Es gibt keine Anzeichen, dass sich Ihre Herzschwäche plötzlich verschlimmert. Und bei Wasser-Einlagerungen sind Sie gut mit Entwässerungstabletten eingestellt. Das erkennen Sie zum Beispiel daran, dass Ihr Körpergewicht über 1 bis 2 Wochen unverändert bleibt.

Gemeinsam mit Ihrer Ärztin besprechen Sie, ob Sie zuerst mit einem ACE-Hemmer oder Beta-Blocker beginnen. Es ist auch möglich, mit beiden Medikamenten zeitgleich anzufangen, wenn Sie beide gut vertragen.

Aldosteron-Antagonisten

Die Leitlinie empfiehlt:

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin soll Ihnen zusätzlich einen Aldosteron-Antagonisten anbieten, wenn Sie Beschwerden haben trotz Behandlung mit einem ACE-Hemmer und einem Beta-Blocker.

Die Expertengruppe ist der Meinung, dass in dieser Situation möglicherweise auch Menschen einen Aldosteron-Antagonisten erhalten sollten, die Diabetes, eine Nierenschwäche oder leicht erhöhte Kalium-Blutwerte haben.

Für die zusätzliche Behandlung mit einem Aldosteron-Antagonisten bei Beschwerden gilt ein Überlebensvorteil für Menschen mit Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion als belegt. Des Weiteren kann dies dazu führen, dass die Betroffenen seltener im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Es ist möglich, dass ein Aldosteron-Antagonist im sogenannten Off-Label-Use zum Einsatz kommt (siehe Kapitel Off-Label-Use).

Diuretika

Die Leitlinie empfiehlt:

Wenn sich bei Ihnen Wasser einlagert, zum Beispiel in den Beinen, dann soll Ihnen der Arzt oder die Ärztin entwässernde Medikamente (Diuretika) anbieten.

Für diese harntreibenden Medikamente konnte die Expertengruppe keine Studien finden, die einen Überlebensvorteil nachweisen. Allerdings gehören Diuretika seit vielen Jahren fest zur grundlegenden Behandlung der Herzschwäche. Auch in den meisten Studien, die ACE-Hemmer und Beta-Blocker bei Herzschwäche untersuchen, bekommen die Teilnehmenden in der Regel zusätzlich Diuretika. Aus Sicht der Expertengruppe sind Diuretika unverzichtbar, damit eingelagertes Wasser ausgeschieden wird und dadurch die Beschwerden der Herzschwäche abnehmen.

Sacubitril/Valsartan

Die Leitlinie empfiehlt:

Haben Sie weiterhin Beschwerden trotz Behandlung mit einem ACE-Hemmer, einem Beta-Blocker und einem Aldosteron-Antagonisten, soll Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen statt des ACE-Hemmers die Wirkstoff-Kombination Sacubitril und Valsartan anbieten.

Allerdings gilt diese Empfehlung nicht, wenn Sie zusätzlich zur Herzschwäche eine fortgeschrittene Nierenschwäche haben. Eine fortgeschrittene Nierenschwäche bezeichnet hier eine Fil­trationsrate der Nieren von unter 30 Milliliter pro Minute (kurz: eGFR < 30 ml/min). Das bedeutet, dass die Nieren pro Minute nur sehr wenig Blut reinigen.

Es gibt Hinweise aus einer Studie, dass diese Wirkstoff-Kombination im Vergleich mit einem ACE-Hemmer mit Vorteilen für das Überleben und weniger Krankenhaus-Aufenthalten einhergehen kann: Innerhalb von ungefähr 2 Jahren wurden durch die Umstellung auf Sacubitril und Valsartan etwa 5 von 100 Menschen vor dem Tod durch Herzschwäche oder einer Krankenhaus-Einweisung wegen Herzschwäche bewahrt. Für Menschen mit fortgeschrittener Nierenschwäche hat man bisher kaum Erfahrungen mit Sacubitril/Valsartan. Es ist bekannt, dass diese Wirkstoff-Kombination die Nierenfunktion weiter verschlechtern kann. Es ist möglich, dass Nebenwirkungen häufiger auftreten als es in der Studie der Fall war. 

Aufgrund ähnlicher Nebenwirkungen ist ein zeitlicher Abstand von mindestens 36 Stunden zwischen dem Absetzen eines ACE-Hemmers und der ersten Einnahme von Sacubitril und Valsartan einzuhalten (mehr dazu siehe Kapitel Sacubitril/Valsartan).

Ivabradin

Die Leitlinie empfiehlt:

Bei Beschwerden sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen zusätzlich das Medikament Ivabradin anbieten, wenn folgende Voraussetzungen zutreffen:

  • die Auswurf-Fraktion der linken Herzkammer beträgt höchstens 35 Prozent (LVEF ≤ 35 %, siehe Kapitel Formen einer Herzschwäche);

  • das Herz schlägt regelmäßig;

  • Sie nehmen einen ACE-Hemmer beziehungsweise einen Angiotensin-Rezeptor-Blocker und zusätzlich einen Aldosteron-Antagonisten ein;

  • Ihr Herz schlägt in Ruhe öfter als 75-mal pro Minute, obwohl bei Ihnen ein Beta-Blocker gut eingestellt ist ODER Sie vertragen keinen Beta-Blocker und Ihr Herz schlägt in Ruhe öfter als 75-mal pro Minute.

Während der Behandlung mit Ivabradin soll Ihr Arzt oder Ihre Ärztin regelmäßig kontrollieren, ob Ihr Herz in einem normalen Rhythmus schlägt. Schlägt das Herz unregelmäßig, soll der Arzt oder die Ärztin Ivabradin wieder absetzen.

Studien weisen darauf hin, dass die zusätzliche Einnahme von Ivabradin mit einem verbesserten Überleben und weniger Krankenhaus-Aufenthalten einhergehen kann: Etwa 5 von 100 Menschen hatten nach etwa 2 Jahren einen Vorteil davon. Mit zunehmender Dosis eines Beta-Blockers verringert sich dieser Vorteil allerdings. Außerdem scheinen die Ergebnisse nur eindeutig für Menschen zu sein, bei denen das Herz in Ruhe öfter als 75-mal pro Minute schlägt. Zudem ist bislang unklar, ob Ivabradin auch für Menschen mit Vorhofflimmern – eine Form von Herz-Rhythmus-Störung – vorteilhaft ist. Daher gilt die aktuelle Empfehlung nur für Menschen mit einem normalen Herz-Rhythmus (Fachbegriff: Sinus-Rhythmus).

Digitalis-ähnliche Medikamente

Die Leitlinie empfiehlt:

Haben Sie Beschwerden trotz Behandlung mit einem ACE-Hemmer beziehungsweise Angiotensin-Rezeptor-Blocker, einem Beta-Blocker und einem Aldosteron-Antagonisten, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen ein Digitalis-ähnliches Medikament anbieten.

Wenn Sie zusätzlich zur Herzschwäche eine dauerhafte Nierenschwäche haben, sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen nach Expertenmeinung nur eine geringe Digoxin-Dosis geben oder Ihnen den Wirkstoff Digitoxin anbieten.

Mit Digitalis-ähnlichen Medikamenten werden Herz-Rhythmus-Störungen behandelt. In bestimmten Situationen können sie auch als Zusatzmedikament für Menschen mit einer mittelschweren bis schweren Herzschwäche (NYHA-Stadien III und IV, siehe Tabelle 1 im Kapitel Schweregrade einer Herzschwäche) ohne Herz-Rhythmus-Störungen in Frage kommen. Digitalis-ähnliche Medikamente wirken nicht lebensverlängernd, können aber Beschwerden lindern und Aufenthalte im Krankenhaus verringern. Fachleute raten dazu, diese Medikamente bei Frauen zurückhaltend und besonders vorsichtig einzusetzen. Aus den vorliegenden Studiendaten ist unklar, ob die Behandlung Frauen einen Nutzen bringt.

Bei dauerhafter Nierenschwäche ist besondere Vorsicht geboten, weil zum Beispiel Digoxin über die Nieren abgebaut wird (mehr dazu im Kapitel Digitalis-ähnliche Medikamente).

Gerinnungshemmende Medikamente

Plättchen-Hemmer und Blutverdünner gehören zu den Medikamenten, die die Gerinnung im Blut hemmen. Ziel ist, die Gefahr für Blutgerinnsel (Thrombosen) zu senken.

Die Leitlinie empfiehlt:

Die Expertengruppe ist der Meinung, dass Sie keine Blutverdünner oder Plättchen-Hemmer erhalten sollen. Es sei denn, Sie haben neben der Herzschwäche eine andere Erkrankung, bei der diese Medikamente wirksam sind, zum Beispiel Vorhofflimmern.

Aus Sicht der Expertengruppe brauchen Menschen mit Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion keine gerinnungshemmenden Medikamente als Standard-Behandlung. Es gibt keine Hinweise, dass sie bei Herzschwäche wirksam sind. Außerdem steigt mit jedem zusätzlichen Medikament die Gefahr, dass man Fehler bei der Einnahme macht.

Bei Erkrankungen wie Blutgerinnseln, Vorhofflimmern oder künstlichen Herzklappen werden gerinnungshemmende Arzneimittel allerdings empfohlen.

Übersicht: Empfohlene Medikamente bei Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion

Die folgende Tabelle fasst die empfohlenen Medikamente übersichtlich und grob orientierend zusammen. Bitte beachten Sie, dass manche Medikamenten-Gruppen das Überleben mit Herzschwäche nachweislich verbessern und andere Medikamente lediglich die Beschwerden lindern. Genaue Informationen zu den einzelnen Wirkungen, Besonderheiten und Nebenwirkungen der Medikamente finden Sie in den jeweiligen Kapiteln.

Tabelle 4:   Behandlung je nach Stärke der Beschwerden

Medikamenten-Gruppe

NYHA I:
keine Beschwerden

NYHA II:
Beschwerden bei stärkerer Anstrengung

NYHA III:
Beschwerden bei geringer Anstrengung

NYHA IV:
Beschwerden in Ruhe

ACE-Hemmer

ja

ja

ja

ja

Angiotensin-Rezeptor-Blocker

Ja, wenn ACE-Hemmer nicht in Frage kommen.

Beta-Blocker

Ja, bei Bluthochdruck
oder nach Herzinfarkt.

ja

ja

ja

Aldosteron-
Antagonisten

nein

Ja, wenn man mit ACE-Hemmern und Beta-Blockern immer noch Beschwerden hat.

Ivabradin
(bei normalem Herz-Rhythmus)

nein

Ja, wenn das Herz schneller als 75-mal pro Minute schlägt und Beta-Blocker allein nicht ausreichen oder nicht in Frage kommen.

Sacubitril/
Valsartan

nein

Ja, als Ersatz für einen ACE-Hemmer, wenn Beschwerden bestehen trotz Behandlung mit Beta-Blocker und Aldosteron-Antagonist.

Diuretika

nein

Ja, wenn sich Wasser im Körper einlagert.

ja

ja

Digitalis-ähnliche Medikamente

Ja, bei Herz-Rhythmus-Störungen mit schnellem Herzschlag wie Vorhofflimmern.

nein

nein

Bei normalem Herz-Rhythmus und Beschwerden als zusätzliches Reservemittel.

Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion – was die Leitlinie empfiehlt

Die Behandlung der Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion unterscheidet sich grundlegend von der Behandlung der Herzschwäche mit verminderter Pumpfunktion. Daher wird jede Form getrennt dargestellt.

In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen nur die ärztlichen Empfehlungen für Menschen mit Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion vor. Die krankhafte Veränderung des Herzens lässt sich nicht rückgängig machen. Bei der Behandlung geht es darum, Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten zu bremsen.

Umfangreiche Informationen zu den einzelnen Medikamenten-Gruppen samt ihren Nebenwirkungen und Besonderheiten finden Sie ab dem Kapitel Behandlung mit Medikamenten.

Die Leitlinie empfiehlt:

Die Expertengruppe ist der Meinung, dass Ihre Begleit-Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck gut behandelt werden sollen.

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin soll Ihnen nach Expertenmeinung Diuretika zum Entwässern anbieten, wenn sich in Ihrem Körper Wasser ansammelt.

Es gibt derzeit keine wirksamen Medikamente gegen das Fortschreiten dieser Form der Herzschwäche. Wichtig ist, Begleit-Erkrankungen zu behandeln, die Ursache für die Herzschwäche sein können: Diabetes, Bluthochdruck oder auch Herzklappenfehler. Das kann eine Verschlechterung aufhalten. Wie mögliche Begleit-Erkrankungen behandelt werden können, erfahren Sie im Kapitel Begleit-Erkrankungen – wichtig zu wissen.

Sammelt sich Wasser in der Lunge oder den Beinen, helfen Entwässerungstabletten, sogenannte Diuretika (mehr dazu im Kapitel Diuretika). Weitere Medikamente werden bei Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion derzeit nicht empfohlen: Studien konnten bislang nicht zeigen, dass sie wirksam sind. Gleichzeitig kann jedes Arzneimittel Nebenwirkungen haben. Die nimmt man unnötig in Kauf, wenn das Mittel nicht gegen die Herzschwäche hilft.

Regelmäßige körperliche Aktivität trägt dazu bei, dass Sie im Alltag belastungsfähiger werden und nicht mehr so schnell außer Atem kommen. Empfohlen wird deshalb ein regelmäßiges Training. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin darüber, wie wichtig regelmäßige Bewegung für die Behandlung dieser Form der Herzschwäche ist. Lassen Sie sich erklären, warum die meisten Medikamente nicht empfehlenswert sind.

Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "Herzschwäche – was tun bei erhaltener Pumpfunktion?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-erhaltene-pumpfunktion.

Komplementäre und alternative Behandlungen

Die Leitlinie empfiehlt:

Komplementäre und alternative Behandlungen sowie Nahrungsergänzungs-Mittel und Vitamin-Zusätze sollen nicht angewendet werden, um eine Herzschwäche zu behandeln.

Diese Aussage bezieht sich auf folgende Wirkstoffe, die beworben werden und ohne Rezept erhältlich sind:

  • Weißdorn-Extrakt: Der Wirkstoff Crataegus wird aus Weißdorn gewonnen;

  • Coenzym Q10 (Ubichinon): körpereigener Stoff;

  • Myrobalan (Terminalia arjuna): pflanzlicher Stoff;

  • Carnitine: Vitamin-ähnliche Stoffe;

  • Omega-3-Fettsäuren: lebensnotwendige, ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann;

  • Taurin: körpereigener Stoff;

  • Vitamine: Nur wenn körperliche Mangelzustände festgestellt wurden, kann es ratsam sein, Vitamine einzunehmen.

Für alle diese Mittel gilt: Es gibt keine überzeugenden Nachweise dafür, dass sie gegen Herzschwäche wirken. Das unterscheidet sie von den empfohlenen Medikamenten. Wer an Herzschwäche erkrankt ist, erhält meist 3 bis 4 Medikamente, die das Leben verlängern und Beschwerden lindern können. Studien zeigen: Je mehr Wirkstoffe man einnimmt, desto schwerer wird es, alle richtig einzunehmen. Deshalb rät die Expertengruppe davon ab, weitere Mittel anzuwenden, deren Nutzen nicht belegt ist.

Um Herz und Gefäße vor Schäden zu schützen, wird eine gesunde Lebensweise empfohlen (siehe Kapitel Verhaltensänderungen: Was ist eine gesunde Lebensweise?).

Hinweis:

Seien Sie skeptisch, wenn "Wundermittel", "Allheilmittel" oder besonders teure Medikamente oder Behandlungsmethoden angepriesen werden!

Lassen Sie sich vor allem nicht dazu bewegen, die von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt empfohlene Behandlung einfach selbst abzusetzen. Grundsätzlich ist wichtig, dass Sie alle Verfahren, die Sie selbst oder auf Anraten anderer anwenden oder anwenden möchten, mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt besprechen – auch auf die "Gefahr" hin, dass sie oder er davon abrät.

Operative Eingriffe

Zusätzlich zur Einnahme von Medikamenten können manchmal auch operative Eingriffe zur Behandlung der Herzschwäche in Frage kommen. Zum Beispiel können bestimmte Geräte in den Körper eingesetzt, Herzklappenfehler operiert oder narbige Veränderungen im Herzen operativ beseitigt werden. Für diese Eingriffe stehen verschiedene mehr oder weniger belastende Verfahren zur Verfügung. Wichtig ist, dass man körperlich fit genug dafür ist.

Die Leitlinie empfiehlt:

Nach Meinung der Expertengruppe soll das Ärzteteam Herzklappenfehler gemäß den gültigen Empfehlungen behandeln – unabhängig von der Schwere der Herzschwäche.

Als letzte Möglichkeit bei weit fortgeschrittener Krankheit kann bei einigen Betroffenen ein Kunstherz (siehe Kapitel Kunstherz und andere Unterstützungssysteme) oder eine Herz-Transplantation (siehe Kapitel Herztransplantation) in Betracht kommen. Im Anschluss an diese großen Operationen erfolgt in der Regel eine Rehabilitation in einer spezialisierten Einrichtung (siehe Kapitel Behandlung im Krankenhaus).

Der Herzschrittmacher

Bei einer Herzschwäche kann manchen Betroffenen ein bestimmter Schrittmacher helfen. Die Behandlung mit einem solchen Herzschrittmacher heißt in der Fachsprache kardiale Resynchronisationstherapie. Sie hat den englischen Namen "Cardiac Resynchronization Therapy" und wird in der Medizin CRT abgekürzt.

Ein CRT-Schrittmacher ist ein kleines Gerät, das Strom-Impulse an das Herz abgibt. Das elektronische Gerät funktioniert mit Batterien und besteht aus einem Impuls-Geber und mehreren dünnen Schläuchen (Fachbegriff: Sonden). Diese verbinden den Impuls-Geber mit verschiedenen Teilen des Herzens. Sie leiten elektrische Signale zum Herzen und wieder zurück zum Impuls-Geber. Durch die regelmäßige Anregung des Herzmuskels verringern sich Herz-Rhythmus-Störungen. Der CRT-Schrittmacher wird in örtlicher Betäubung unter dem Brustmuskel eingesetzt.

Bei einer schweren Herzschwäche kann es sein, dass Signale im Herzen nicht richtig übertragen werden. Dann ziehen sich beide Herzkammern nicht gleichzeitig zusammen. Als Folge pumpt das Herz zu wenig Blut in den Körper. Der CRT-Schrittmacher kann mithilfe von kleinsten elektrischen Impulsen dafür sorgen, dass die Herzkammern wieder zeitgleich (synchron) arbeiten. Dadurch erhöht sich die Pumpkraft des Herzens.

Hinweis:

Nicht zu verwechseln sind CRT-Schrittmacher mit den viel häufiger eingesetzten herkömmlichen Schrittmachern, die dafür sorgen, dass das Herz oft genug schlägt.

Was bringt ein CRT-Schrittmacher?

Gute Studien zeigen: Ein CRT-Schrittmacher hat Vorteile im Vergleich zu einer alleinigen Einnahme von Medikamenten. Dazu gehört eine erhöhte Lebenserwartung. Nach 8 Jahren lebten etwa:

  • 62 von 100 Menschen mit einem CRT-Schrittmacher und Medikamenten;

  • 55 von 100 Menschen mit einer alleinigen Behandlung mit Medikamenten.

Der CRT-Schrittmacher bewahrte also bei den untersuchten Patientengruppen etwa 7 von 100 Menschen vor dem Tod durch Herzschwäche.

Außerdem können sich durch diesen Eingriff plötzliche Verschlechterungen und Aufenthalte im Krankenhaus verringern sowie Belastbarkeit und Lebensqualität verbessern.

Für wen ist ein CRT-Schrittmacher gut?

Ein CRT-Schrittmacher eignet sich nicht für jeden. Für die Entscheidung ist ein Elektrokardiogramm (kurz: EKG, siehe Kapitel EKG) wichtig. Dabei achtet Ihr Arzt auf Folgendes:

  • Ist die Signalübertragung im Herzen stark gestört?

  • Wie lange dauert die Signalübertragung im Herzen?

Grundsätzlich gilt: Je stärker die Signalübertragung gestört ist und je länger sie dauert, desto eher hilft ein CRT-Schrittmacher.

» deutlicher Nutzen

Den größten Nutzen von einem CRT-Schrittmacher haben Sie, wenn Ihr EKG zeigt: Die Reize werden sehr schlecht übertragen (Fachbegriff: Linksschenkelblock), die Auswurf-Fraktion der linken Herzkammer beträgt höchstens 35 Prozent (LVEF ≤ 35 %, siehe Kapitel Formen einer Herzschwäche), das Herz schlägt im normalen Rhythmus (Fachbegriff: Sinus-Rhythmus) und die Herzkammern brauchen sehr lange, um sich zusammenzuziehen (der QRS-Komplex im EKG dauert mindestens 130 Millisekunden).

Die Leitlinie empfiehlt:

Treffen diese Bedingungen zu und haben Sie trotz bestmöglicher Behandlung mit Medikamenten Beschwerden, soll Ihnen das Ärzteteam einen CRT-Schrittmacher anbieten.

» kein Nutzen

Wenn sich die Reize noch vergleichsweise schnell im Herzen ausbreiten (der QRS-Komplex im EKG dauert kürzer als 130 Millisekunden), hilft ein CRT-Schrittmacher nicht. Hier kann das Gerät sogar schädlich sein und das Sterberisiko erhöhen, wie verlässliche Daten zeigen.

Die Leitlinie empfiehlt:

In diesem Fall sollen Sie keinen CRT-Schrittmacher erhalten.

» unklarer Nutzen

Ist die Signalübertragung im Herzen nur mäßig gestört (kein Linksschenkelblock), bringt der CRT-Schrittmacher einen geringen Vorteil. Dies gilt, wenn die Auswurf-Fraktion trotz bestmöglicher Behandlung mit Medikamenten niedriger als 35 Prozent ist und das Herz im normalen Rhythmus schlägt. Dem geringen Vorteil stehen mögliche Komplikationen durch den Eingriff gegenüber.

Die Leitlinie empfiehlt:

Bei Beschwerden und langem QRS-Komplex im EKG von mindestens 150 Millisekunden sollte man Ihnen einen CRT-Schrittmacher anbieten.

Bei Beschwerden und einem QRS-Komplex im EKG mit einer Dauer von 130 bis 149 Millisekunden kann man Ihnen einen CRT-Schrittmacher anbieten.

Zum Nutzen eines CRT-Schrittmachers bei Menschen, die sowohl eine Herzschwäche als auch Vorhofflimmern als Herz-Rhythmus-Störung haben, liegen keine gesicherten Daten vor.

Welche Schwierigkeiten können auftreten?

Das Einsetzen eines CRT-Schrittmachers ist mit Risiken verbunden. Es können Blutungen, Blutergüsse, Entzündungen durch Krankheitserreger, Verrutschen der Sonden, Verletzungen der Lunge oder Entzündungen des Herzbeutels auftreten. Während des Eingriffs kommt es bei etwa 6 bis 10 von 100 Menschen zu Schwierigkeiten. Mitunter ist ein zweiter Eingriff nötig. Der Eingriff dauert vergleichsweise lange: etwa 90 Minuten – das ist fast doppelt so lange wie das Einsetzen von herkömmlichen Schrittmachern. Auch technische Probleme mit dem CRT-Schrittmacher sind möglich. Bei etwa 4 von 100 Menschen ist das der Fall. Es kann zum Beispiel sein, dass das Gerät falsch liegt oder nicht gut funktioniert. Zudem kann das Gefühl, ein Gerät im Körper zu haben, seelisch belasten.

Wie lange läuft ein CRT-Schrittmacher?

Der CRT-Schrittmacher ist batteriebetrieben. Nach einigen Jahren ist die Batterie leer. Dann ist ein erneuter Eingriff nötig, um das Gerät auszutauschen.

Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "Herzschwäche – brauche ich einen CRT-Schrittmacher?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-crt-schrittmacher.

Der Defibrillator (ICD)

Ein Defibrillator kann bei Menschen mit lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störungen zum Einsatz kommen, die somit ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod haben. Der Defibrillator hat den englischen Namen "Implantable Cardioverter Defibrillator" und wird in der medizinischen Fachsprache ICD abgekürzt. Allgemein ist das Gerät unter der Abkürzung "Defi" bekannt.

Ein Defibrillator ist ein Gerät, das ein Elektrodensystem, einen Generator, einen Mikrochip und ein oder zwei Batterien enthält. Das Elektrodensystem erkennt gefährliche Herz-Rhythmus-Störungen. Der Generator baut eine Spannung auf, die für einen elektrischen Stoß gebraucht wird. Diesen Stromstoß nennt man auch Elektroschock.

Das Gerät wird in örtlicher Betäubung unter dem linken Brustmuskel eingesetzt. Ein dünner Schlauch (Fachbegriff: Sonde) wird über ein Blutgefäß in das Herz geschoben und dort verankert. Eine kurze Vollnarkose kann nötig sein, um das Gerät zu testen. Bei jedem Betroffenen werden individuell die Reizschwellen und die Stärke des Elektroschocks festgesetzt.

Abbildung 5:    Lage des Defibrillators

Hauptaufgabe des Gerätes ist, den Herz-Rhythmus zu überwachen und im Notfall automatisch einen Stromstoß abzugeben. Ihre Tabletten nehmen Sie weiterhin regelmäßig ein.

Was bringt ein ICD?

Das Gerät verringert das Risiko, an einem plötzlichen Herztod zu versterben. Es kann allerdings nicht das Fortschreiten der Herzschwäche oder der Herz-Rhythmus-Störungen aufhalten. Und es lindert keine Beschwerden.

Gute Studien zeigen: Ein ICD hat Vorteile im Vergleich zu einer alleinigen Einnahme von Medikamenten. Dazu gehört eine erhöhte Lebenserwartung:

  • Innerhalb von 4 Jahren sterben etwa 29 von 100 Menschen mit mittelschwerer Herzschwäche am plötzlichen Herztod.

  • Innerhalb von 4 Jahren sterben etwa 22 von 100 ICD-Trägern mit mittelschwerer Herzschwäche am plötzlichen Herztod.

Der ICD hat also bei den ausgewählten Patientengruppen etwa 7 von 100 Menschen vor dem plötzlichen Herztod bewahrt.

Bei etwa 30 von 100 Betroffenen kommt es im Laufe der Zeit zu mindestens einem Stromstoß. Das heißt also auch, dass ungefähr 70 von 100 Menschen mit ICD nie einen Stromstoß erhalten. Man kann aber nicht vorhersehen, bei wem das der Fall ist und bei wem nicht.

Für wen ist ein ICD gut?

Der Eingriff soll unter anderem empfohlen werden für:

  • Menschen, die schon einmal wiederbelebt wurden;

  • Menschen mit lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störungen, besonders bei verminderter Pumpfunktion des Herzens.

Voraussetzung dafür ist, dass sie körperlich nicht zu stark eingeschränkt sind.

Die Leitlinie empfiehlt:

Bei mittelschwerer Herzschwäche (NYHA-Stadien II und III) infolge von Durchblutungsstörungen und einer Auswurf-Fraktion der linken Herzkammer von höchstens 35 Prozent (LVEF ≤ 35 %, siehe Kapitel Formen einer Herzschwäche) trotz bestmöglicher Behandlung mit Medikamenten soll Ihnen das Ärzteteam einen ICD anbieten. Dabei ist wichtig, dass Sie ohne Hilfe gut im Alltag zurechtkommen.

Falls Sie einen Herzinfarkt hatten, soll der Eingriff frühestens 41 Tage danach stattfinden.

Ein ICD eignet sich nicht für jeden Menschen mit Herzschwäche. Studien weisen darauf hin, dass ein ICD für Betroffene mit starken Beschwerden, vielen Begleit-Erkrankungen und verminderter Lebenserwartung kaum Vorteile bringt und der Eingriff eher unnötig belastet.

Die Leitlinie empfiehlt:

Bei schwerer Herzschwäche (NYHA IV) trotz bestmöglicher Behandlung mit Medikamenten sollen Sie in der Regel keinen ICD erhalten.

Anders kann es sein, wenn bei dem oder der Betroffenen ein CRT-Schrittmacher, ein Kunstherz oder eine Herztransplantation geplant ist.

Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "Herzschwäche – soll ich mir einen ICD einsetzen lassen?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-icd.

Hilft ein ICD gegen meine Beschwerden?

Nein. Ein ICD lindert die Beschwerden der Herzschwäche nicht. Zum Beispiel verbessert sich die Atemnot nicht und Ihre körperliche Belastbarkeit steigert sich dadurch nicht. Ein ICD verhindert auch nicht, dass Ihre Herzschwäche sich verschlimmert.

Welche Schwierigkeiten können auftreten?

Das Einsetzen eines ICD ist mit Risiken verbunden. Es können Blutungen, Blutergüsse, Entzündungen durch Krankheitserreger, ein Verrutschen der Sonden, eine falsche Lage des Geräts oder Verletzungen der Lunge auftreten. Während des Eingriffs kommt es bei etwa 2 von 100 Personen zu solchen Schwierigkeiten. Weniger als 1 von 100 Operierten stirbt infolge des Eingriffs.

Nach Einsetzen eines ICD sind auch langfristige, unerwünschte Folgen möglich, zum Beispiel vorzeitige Batterie-Erschöpfung, technische Störungen oder Lageveränderungen des Geräts.

Ein wichtiger Nachteil ist auch, dass etwa jede fünfte Person mit ICD einen unnötigen Stromstoß erfährt. Dieser kann unangenehm bis schmerzhaft sein. Zudem kann es seelisch belasten, mit einem Gerät im Körper zu leben und jederzeit einen Stromstoß erhalten zu können. Sprechen Sie solche Ängste im Gespräch mit Ihrem Behandlungsteam an. Manchmal hilft auch der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe (siehe Kapitel Selbsthilfe).

Wie lange trage ich einen ICD?

Ein ICD hält nicht lebenslang. Bei den meisten ICD-Geräten ist nach etwa 6 Jahren die Batterie leer. Dann sollte das Ärzteteam mit Ihnen gemeinsam prüfen, ob der ICD für Sie immer noch mehr Vorteile als Nachteile hat.

Es ist möglich, dass sich Ihre persönliche Situation seit dem Einsetzen des ersten ICD verändert hat. Vielleicht ist Ihre Herzschwäche weiter fortgeschritten oder es sind Begleit-Erkrankungen hinzugekommen. Auch Ihre Beschwerden oder Ihre persönliche Einstellung können nun anders sein als damals.

Das Risiko für Schwierigkeiten bei der Operation aufgrund einer leeren Batterie ist nicht höher als beim ersten Eingriff. Allerdings kann sich die Stelle, an der das Gerät sitzt, häufiger entzünden.

Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "Leere Batterie – brauche ich den ICD noch?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-icd-batterie.

Kann man einen ICD abschalten?

Ja. Es ist möglich, einen ICD abzuschalten. Dafür ist keine Operation erforderlich. Am Lebensende können Stromstöße unnötig belasten und die Sterbephase verlängern. Für den Fall, dass Sie selbst nicht mehr ansprechbar oder entscheidungsfähig sind, sollten Sie frühzeitig in einer Patientenverfügung regeln, in welchen Situationen der ICD abgeschaltet werden soll. Es reicht nicht aus, allgemein lebensverlängernde Maßnahmen abzulehnen. Mehr zum Thema finden Sie im Kapitel Begleitung am Lebensende.

CRT-Schrittmacher und Defibrillator gemeinsam

Menschen mit schwerer Herzschwäche wird manchmal eine Operation angeboten, um Geräte in den Körper einzusetzen, die aus einem CRT-Schrittmacher und einem Defibrillator bestehen. Der Fachbegriff für diese kombinierten Geräte ist CRT-ICD-Systeme.

Ob Menschen mit Herzschwäche mit einem CRT-ICD-Gerät länger leben als mit einem normalen CRT-Schrittmacher, ist unklar. Fachleute haben keine aussagekräftigen Studien gefunden, die beide CRT-Geräte direkt verglichen haben. Es gibt Hinweise aus Studien, dass sich bei diesen kombinierten Geräten die Operationszeit und der Aufenthalt im Krankenhaus verlängern und häufiger Entzündungen durch Krankheitserreger auftreten (siehe Tabelle 5).

 Tabelle 5:   Übersicht der verschiedenen CRT-Geräte

 

CRT ohne Defibrillator
+ Medikamente

CRT mit Defibrillator
+ Medikamente

Verlängert das Gerät mein Leben?

Es gibt keine Hinweise, dass es einen Unterschied zwischen einem CRT-Schrittmacher mit oder ohne Defibrillator gibt.

Wie lange dauert
die Operation?

etwa 90 Minuten

etwa 110 Minuten

Wie lange bin ich
im Krankenhaus?

3 Tage

4 Tage

Welche
unerwünschten
Folgen können
auftreten?

  • Nebenwirkungen der Medikamente

  • Folgen der Operation: zum Beispiel Blutergüsse/Blutungen oder Entzündungen durch Krankheitserreger

    • Bei etwa 4 von 100 Menschen liegt das Gerät nicht richtig oder es verschiebt sich so, dass es nicht mehr gut funktioniert.

    • Ein erneuter Eingriff aufgrund von Komplikationen ist bei etwa 6 von 100 Menschen notwendig.

  • Langzeitfolgen: zum Beispiel vorzeitige Batterie-Erschöpfung und seelische Belastungen

  • Nebenwirkungen der Medikamente

  • Folgen der Operation: zum Beispiel Blutergüsse/Blutungen oder Entzündungen durch Krankheitserreger

    • Bei etwa 9 von 100 Menschen liegt das Gerät nicht richtig oder es verschiebt sich so, dass es nicht mehr gut funktioniert.

    • Ein erneuter Eingriff aufgrund von Komplikationen ist bei etwa 10 von 100 Menschen notwendig.

  • Langzeitfolgen: zum Beispiel vorzeitige Batterie-Erschöpfung und seelische Belastungen

    • Bei bis zu 20 von 100 Menschen kommt es zu einem unnötigen Defibrillator-Stromstoß.

Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Patientenblatt "CRT-Schrittmacher mit oder ohne Defibrillator?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/herzinsuffizienz-crt-schrittmacher-defibrillator.

Operative Wiederherstellung der Durchblutung des Herzmuskels

Ist die Herzschwäche durch eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels entstanden (KHK) und helfen Medikamente nicht zufriedenstellend, können folgende Verfahren in Frage kommen: Das Ärzteteam kann ein verengtes oder verschlossenes Blutgefäß des Herzens (siehe Abbildung 4 im Kapitel Herzschwäche als Folge von KHK oder Herzinfarkt) mit einem dünnen Schlauch (Herzkatheter) dehnen und einen sogenannten Stent einsetzen oder das betroffene Gefäß durch einen Bypass überbrücken. Diese Operationsverfahren heißen in der Fachsprache Revaskularisation.

Bei einem Bypass werden verschlossene Gefäße in einer Operation am offenen Herzen durch körpereigenes Gewebe oder Röhrchen aus Kunststoff überbrückt. Als körpereigenes Gewebe kann man zum Beispiel eine Vene aus dem Unterschenkel verwenden. Wird Kunststoff benutzt, spricht man von einer Prothese.

Abbildung 6:    Bypass am Herzen

Was bringt eine Revaskularisation?

Der Nutzen eines Stents bei Menschen mit Herzschwäche ist derzeit unklar.

Eine Studie konnte für Menschen mit Herzschwäche und verengten Herzgefäßen belegen, dass die Bypass-Operation gegenüber einer Behandlung mit Medikamenten Vorteile bringt: Innerhalb von 10 Jahren starben 59 von 100 Menschen, die einen Bypass erhielten, im Vergleich zu 66 von 100, die nur Medikamente bekamen. Die Bypass-Operation hat also in der untersuchten Patientengruppe etwa 7 von 100 Personen vor dem Tod durch die Herzerkrankungen bewahrt. Auch Betroffenen mit Beschwerden und verminderter Pumpfunktion des Herzens kann ein Bypass Vorteile bringen. Allerdings sind diese Vorteile grundsätzlich gut mit den Risiken der Operation abzuwägen: Innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff haben etwa 24 von 100 Operierten mindestens eine schwere Komplikation und etwa 5 von 100 Operierten sterben.

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin, ob ein operativer Eingriff für Sie mehr Vorteile oder Nachteile hat. Wichtig ist vor allem, ob Ihr körperlicher Zustand eine solche Operation zulässt. Dabei werden auch Ihre persönlichen Vorstellungen berücksichtigt.

Kunstherz und andere Unterstützungssysteme

Wenn Menschen mit schwerer Herzschwäche alle verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr helfen, der Körper die Fehlfunktion des Herzens nicht mehr ausgleichen kann und lebensbedrohliche Situationen entstehen, ist es möglich, ein sogenanntes künstliches Herz einzusetzen. In der Medizin wird auch von Kunstherz oder Unterstützungssystemen gesprochen. Es gibt verschiedene Formen der mechanischen Unterstützung des Blutkreislaufs. Das Kunstherz ersetzt in der Regel nicht vollständig das Herz, sondern unterstützt die linke, rechte oder beide Herzkammern bei ihrer Pumparbeit.

Das Ziel der Operation besteht darin, das schwache Herz dauerhaft zu unterstützen oder den Zeitraum bis zu einer Herztransplantation zu überbrücken. Künstliche Herzen können auch für Personen in Betracht kommen, für die eine Herztransplantation nicht möglich ist.

Was bringen diese Operationen?

Kleine Studien deuten an, dass bestimmte Patientengruppen, die ein künstliches Herz erhielten, mehr Lebensqualität und Lebensjahre gewinnen als die Patientengruppen, die nur medikamentös behandelt werden. Deshalb sollte das Ärzteteam diese Möglichkeit in Betracht ziehen, wenn eine schwere Herzschwäche trotz aller Medikamente lebensbedrohlich wird. Dies gilt sowohl für Menschen, die auf eine Herztransplantation warten, als auch für solche, bei denen eine Transplantation nicht in Frage kommt. Ob ein solcher Eingriff möglich und nützlich ist, soll nach Expertenmeinung gemeinsam mit den Betroffenen in einem spezialisierten Herzzentrum besprochen und entschieden werden.

Was ist in dieser Situation noch zu beachten?

Die psychische Belastung ist für die Betroffenen sehr hoch. Die Situation kann zu Angst oder Depression führen. Daher rät die Expertengruppe dazu, dass Ihr Arzt Sie regelmäßig nach Ihrem seelischen Befinden fragt und Ihnen bei Bedarf eine psychologische Betreuung anbietet (mehr dazu siehe Kapitel Herzschwäche und seelische Erkrankungen und Seelische Auswirkungen).

Welche Schwierigkeiten können auftreten?

Diese Operationen können mit schwerwiegenden Komplikationen und Folgen verbunden sein: Infektionen mit Krankheitserregern, Blutungen, Blutgerinnsel (Thrombosen), Veränderungen im Nervensystem, Versagen von anderen Organen und Gerätefehler. Aus den Berichten von Kliniken in Deutschland geht hervor, dass innerhalb von 2 Jahren bei etwa jeder dritten operierten Person Infektionen beziehungsweise Blutungen auftraten.

Herztransplantation

Bei schwerer, lebensbedrohlicher Herzschwäche kann für einige Erkrankte eine Herztransplantation in Betracht kommen. Dabei wird das gespendete Herz einer Empfängerin oder einem Empfänger eingesetzt.

Herztransplantationen erfolgen in spezialisierten Herz-Zentren. Die Operation ist mit hohen Risiken verbunden. Sie ist nur für bestimmte Patientengruppen geeignet. Wer dafür in Frage kommt, ist gesetzlich geregelt. Die Erkrankten müssen meist längere Zeit auf die Transplantation warten. Nach einer Herztransplantation ist man dauerhaft auf Medikamente angewiesen. Diese unterdrücken das Immunsystem, damit das neue Herz nicht abgestoßen wird.

Es ist wichtig, dass man Sie ausführlich über die Vorteile und Nachteile einer Herztransplantation berät. Diese große Operation kommt überhaupt nur in Frage, wenn Ihre Organe – abgesehen von Ihrem kranken Herzen – nicht zu sehr geschädigt sind und Sie seelisch stabil sind. Die Expertengruppe ist der Meinung, dass Ihr Hausarzt und Ihre Kardiologin gemeinsam mit Ihnen besprechen sollen, ob Sie sich in einem Herzzentrum vorstellen sollten. Dort prüfen Spezialisten, ob eine Herztransplantation grundsätzlich möglich ist.

Welche Schwierigkeiten können auftreten?

Diese Operation ist oft mit schwerwiegenden Komplikationen und Folgen verbunden. Das können sein: Infektionen mit Krankheitserregern, Blutungen, gestörte Wundheilung, plötzliche Abstoßung des neu eingesetzten Herzens oder schwaches Immunsystem. Laut Registerdaten lebten nach 3 Jahren noch etwa 8 von 10 Menschen mit einer Herztransplantation.

Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter anderem bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO): www.dso.de.

2. Auflage, 2020. Version 3

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Spezielle Angebote für Menschen mit Herzschwäche finden Sie unter den folgenden Adressen:

Deutsche Herzstiftung e. V.
E-Mail: info@herzstiftung.de
Internet: www.herzstiftung.de/selbsthilfegruppen.html

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V. (DGPR)
Unter dieser Adresse erfahren Sie, welche Herzgruppen es in Ihrem Bundesland gibt:
E-Mail: info@dgpr.de
Internet: www.dgpr.de

Deutscher Behindertensportverband e. V. (DBS)
E-Mail: info@dbs-npc.de
Internetwww.dbs-npc.de

Defibrillator (ICD) Deutschland e. V.
Telefon: 06 221 / 87 28 99 4
E-Mail: geschaeftsstelle@defibrillator-deutschland.de
Internet: www.defibrillator-deutschland.de

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e. V.
Telefon: 0 30 / 82 00 7 58-0
E-Mail: info@dhpv.de
Internet: www.dhpv.de

Deutsche Stiftung Organtransplantation
Infotelefon: 0800 90 40 400
Internet: www.dso.de

Wo sich eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe befindet, können Sie auch bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) erfragen:

Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 31018960
Fax: 030 31018970
E-Mail: 
Internet: www.nakos.de

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