Depression: Leichte Sprache

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Alle Menschen sind manchmal traurig.
Das ist normal.
Aber wenn Sie immer sehr traurig sind,
dann ist das eine seelische Erkrankung.
Diese Erkrankung heißt Depression.

Wann brauchen Sie Hilfe?

Es gibt 2 einfache Fragen:

  1. Waren Sie im letzten Monat oft traurig?

  2. Hatten Sie im letzten Monat an nichts Freude?

Wenn Sie beide Fragen mit Ja beantworten,
dann haben Sie vielleicht eine Depression.
Sprechen Sie dann mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt untersuchen.

Wie werden Sie untersucht?

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt fragt Sie
nach Ihrem seelischen Befinden.
Zum Beispiel: Sorgen oder Ängste
Bitte sprechen Sie offen über Ihr seelisches Befinden.
Sie können der Ärztin oder dem Arzt vertrauen.
Manchmal sollen Sie einen Frage-Bogen ausfüllen.
Es wird auch Ihr Körper untersucht.

Welche Anzeichen hat eine Depression?

Für eine Depression gibt es bestimmte Anzeichen.
Die wichtigsten Anzeichen sind:

  • Sie sind dauerhaft traurig.

  • Sie haben kein Interesse an Dingen,
    die Ihnen sonst Freude machen.

  • Sie fühlen sich müde
    und Sie schaffen kaum die Aufgaben im Alltag.

Außerdem können Sie weitere Anzeichen haben:

  • Sie können sich nicht konzentrieren.

  • Sie fühlen sich wertlos.

  • Sie haben Angst vor der Zukunft.

  • Sie denken an Selbstmord.

  • Sie können schlecht schlafen.

  • Sie möchten nicht essen.

Eine Depression verursacht manchmal auch körperliche Beschwerden.
Zum Beispiel: Durchfall, Magen-Drücken, Kopf-Schmerzen,
Schwindel oder Atem-Probleme

Fachleute unterscheiden 3 Stufen von Depression:

  • leicht

  • mittelschwer

  • schwer

Welche Behandlungs-Möglichkeiten gibt es?

Die wichtigsten Behandlungs-Möglichkeiten sind:

  • Psycho-Therapie

  • Medikamente

Zusätzlich hilft vielen Menschen mit Depression Bewegung.
Daher empfehlen Fachleute Bewegung gegen Depression.
Zum Beispiel: Spazieren gehen, Schwimmen oder Fußball spielen

Ohne Behandlung kann eine Depression von selbst weg gehen.
Das trifft hauptsächlich auf eine leichte Depression zu.
Aber mit Behandlung geht eine Depression oft schneller weg.

Psycho-Therapie

Bei einer Psycho-Therapie sprechen Sie mit einer Person
über Ihre Gefühle und Probleme.
Diese Person heißt Psycho-Therapeutin oder Psycho-Therapeut.

Eine Psycho-Therapie hilft vielen Menschen mit Depression.
Es kann lange dauern,
bis Sie eine Psycho-Therapie beginnen können.
Denn es gibt oft nur wenige freie Plätze.
Hier können Sie eine Praxis für Psycho-Therapie
in Ihrer Gegend finden: https://arztsuche.kbv.de

Medikamente

Die Medikamente gegen Depression
heißen Anti-Depressiva.
Anti-Depressiva können helfen,
das seelische Befinden zu verbessern.

Anti-Depressiva können Nebenwirkungen haben.
Zum Beispiel: trockener Mund, Schwindel oder Kopf-Schmerzen

Wie werden Sie behandelt?

Welche Behandlungs-Möglichkeiten für Sie gut sind,
hängt von der Stufe Ihrer Depression ab.
Auch Ihre Wünsche sind bei der Entscheidung wichtig.
Zum Beispiel mögen manche Menschen keine Medikamente.
Oder manche Menschen sprechen nicht gerne
über ihre Gefühle und Probleme.

Bei einer leichten Depression
können Sie zunächst abwarten,
ob die Depression von alleine wieder weg geht.
Wenn die leichte Depression bleibt,
können besondere Angebote hilfreich sein.
Zum Beispiel: Bücher oder Internet-Programme zur Selbsthilfe

Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt
beobachten Sie die Beschwerden.
Wenn die leichte Depression weiterhin bleibt oder sich verschlimmert,
dann können Sie eine Psycho-Therapie bekommen.

Bei einer mittelschweren Depression
können Sie eine Psycho-Therapie machen
oder Medikamente nehmen.

Bei einer schweren Depression
helfen eine Psycho-Therapie und Medikamente gemeinsam am besten.

Was können Sie selbst tun?

  • Viele Menschen haben eine Depression.
    Dann ist es normal, sich ärztliche Hilfe zu holen.

  • Sie können eine vertraute Person
    in die Praxis mitnehmen.

  • Viele kleine Dinge können Freude machen.
    Zum Beispiel: jemanden anrufen, zum Friseur gehen oder kochen

  • Wenn Sie Hilfe im Alltag brauchen,
    lassen Sie sich helfen.
    Zum Beispiel: von der Familie, von Freundinnen oder Freunden

  • Auch andere Menschen haben eine Depression.
    Reden Sie mit diesen Menschen.
    Fragen Sie, welche Erfahrungen diese Menschen gemacht haben.
    Solche Menschen finden Sie in Selbsthilfe-Gruppen.
    Hier gibt es Informationen zu Selbsthilfe-Gruppen: www.nakos.de

Wer hat diese Information gemacht?

Diese Information ist vom
Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin, kurz: ÄZQ.
Das ÄZQ ist eine Gruppe von Fachleuten für Gesundheit.
Die Informationen sind zuverlässig und aktuell.
Mehr über das ÄZQ erfahren Sie unter:
www.patienten-information.de

Oder Sie schreiben dem ÄZQ eine E-Mail an:
patienteninformation@azq.de

Für die Texte in Leichter Sprache arbeitet das ÄZQ
zusammen mit Special Olympics Deutschland, kurz: SOD.
SOD ist die größte Sport-Organisation
für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.
Mehr Informationen zum Thema Gesundheit in Leichter Sprache
finden Sie unter: www.gesundheit-leicht-verstehen.de

Den Original-Text zu dieser Information finden Sie unter:
www.patienten-information.de/kurzinformationen/depression

April 2020, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung

Mehr zum Thema in Alltagssprache

  • Depression – Einfach nur traurig oder depressiv?

    Phasen der Trauer und Niedergeschlagenheit kennt jeder. Manchmal handelt es sich um mehr als nur eine depressive Phase. Anzeichen von Depressionen sind unter anderem gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Antriebsschwäche. Die Grundlage jeder Behandlung sind "Hilfen zur Selbsthilfe". Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind beispielsweise Online-Programme (Apps), Psychotherapie und Antidepressiva.

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    Während und nach einer Schwangerschaft erleben viele Frauen ein Auf und Ab der Gefühle. Manchmal nehmen Traurigkeit oder Angst jedoch überhand. Dauern die depressiven Beschwerden länger als 2 Wochen an, kann eine Wochenbettdepression (postpartale Depressionen) vorliegen. Die gängigsten Behandlungen sind Psychotherapie und Medikamente (Antidepressiva).

  • Alle Informationen in Leichter Sprache

    Wir haben noch mehr Seiten in Leichter Sprache.

Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Unioplare Depression genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.

Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).

Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960

Weitere Selbsthilfeorganisationen zum Thema:

Unsere Gesundheitsinformationen können Sie kostenlos herunterladen, ausdrucken und verteilen. Es gibt auch die Möglichkeit, diese bei Anbietern von Print on Demand auf hochwertigem Papier und in beliebiger Auflage kostenpflichtig ausdrucken zu lassen – wie zum Beispiel dem DDZ.

Für die Texte in Leichter Sprache arbeitet das ÄZQ
zusammen mit Special Olympics Deutschland, kurz SOD.
SOD ist die größte Sport-Organisation
für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.
SOD kennt sich besonders gut aus beim Thema
Sport und Gesundheit bei Menschen mit geistiger Behinderung.
Mehr Informationen zum Thema Gesundheit in Leichter Sprache
finden Sie unter: www.gesundheit-leicht-verstehen.de

Hier finden Sie Dokumente zur Methodik, alle benutzten Quellen sowie weiterführende Links.

Methodik

Verwendete Quellen

  • Depression – mehr als nur traurig
    Phasen der Trauer und Niedergeschlagenheit kennt jeder. Manchmal handelt es sich um mehr als nur eine depressive Phase. Anzeichen von Depressionen sind unter anderem gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Antriebsschwäche. Die wichtigsten Behandlungen sind Psychotherapie und Medikamente (Antidepressiva).

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