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ACE-Hemmer
Medikamente, die das Entstehen eines gefäßverengend wirkenden Körpereiweißes blockieren. Sie senken den Blutdruck und entlasten durch ihre Wirkung das Herz, so dass es seine Pumpleistung wieder erhöhen kann. ACE ist eine Abkürzung und steht für: Angiotensin Converting Enzyme.
Acetylsalicylsäure (ASS)
Medikament, das die Anlagerung von Blutplättchen hemmt und damit die Verstopfung der Blutgefäße verhindert. Ferner wirkt Acetylsalicylsäure (Abkürzung: ASS) in höherer Dosierung schmerzlindernd und fiebersenkend.
Adhärenz
Ausmaß, mit dem eine Patientin die verordnete Medikation tatsächlich einnimmt. Dies ist ein wesentlicher Faktor für die Wirksamkeit einer Behandlung.
Adipositas
Fettleibigkeit, krankhaftes Übergewicht. Menschen, die an Adipositas leiden, haben zu viel Fettgewebe. Ob eine Adipositas vorliegt, kann durch Berechnen des Body-Mass-Index festgestellt werden (BMI > 30kg/m²).
Aggregation
Zusammenlagerung, Verklumpung, Ansammlung
akut
vordringlich, dringend, in diesem Moment
ambulant
Gegenteil von stationär. Bei einer ambulanten Behandlung kann der Patient unmittelbar oder kurze Zeit nach Beendigung wieder nach Hause gehen. Bei einer ambulanten Reha besucht man tagsüber für 4 bis 6 Stunden ein Reha-Zentrum in der Nähe seines Wohnortes; man schläft zuhause.
Anämie
Blutarmut
Anamnese
Vorgeschichte. Dabei erfragt die Ärztin unter anderem Beschwerden, frühere oder aktuelle Erkrankungen und Lebensgewohnheiten.
Angina pectoris
Anfallsartiges Engegefühl in der Brust, häufig verbunden mit Luftnot und starken Schmerzen. Ursache ist eine Minderdurchblutung des Herzmuskels, Auslöser sind meist körperliche Belastung oder Stress. Man unterscheidet die stabile und die instabile Angina pectoris in Abhängigkeit von Häufigkeit, Dauer und Schwere der Anfälle.
Angiotensin-I-Blocker
Medikamente, die ähnliche Wirkungen wie ACE-Hemmer haben. Sie werden auch Sartane genannt.
Angststörung
Der Begriff fasst verschiedene seelische Krankheiten zusammen. Betroffene empfinden meist eine übertriebene Furcht. Die Störung geht mit körperlichen Anzeichen der Angst wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Erstickungs- und Schwindelgefühl einher.
Anschlussheilbehandlung
(AHB; auch Anschlussrehabilitation, AR) Besondere Form der medizinischen Rehabilitation, die sich unmittelbar an einen Krankenhausaufenthalt anschließt und in der Regel 3 Wochen dauert. Sie muss in der Regel bereits im Krankenhaus beantragt werden.
Anschlussrehabilitation
Die Anschlussrehabilitation (AR, früher auch Anschlussheilbehandlung, AHB) ist eine ambulante oder stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation in unmittelbarem Anschluss an eine Krankenhausbehandlung oder spätestens 14 Tage nach der Entlassung. Die Maßnahmen sollen dem Erhalt oder der Wiederherstellung der Erwerbstätigkeit dienen und werden durch die Rentenversicherung oder einige Krankenkassen finanziert. Weitere Informationen hierzu: www.deutscherentenversicherung.de.
Antikoagulation
Hemmung der Blutgerinnung. Bei einer antikoagulativen Therapie wird ein Medikament gegeben, das die Blutgerinnung hemmt. Die umgangssprachliche Bezeichnung für dieses Medikament ist Blutverdünner.
Aorta
Hauptschlagader
Arrhythmie
unregelmäßiger Herzschlag, Herzrhythmus-Störung
Arterie
Vom Herzen wegführendes Blutgefäß; die Arterien transportieren im großen Blutkreislauf das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in den gesamten Körper. Im kleinen Blutkreislauf transportieren sie sauerstoffarmes Blut in die Lungen.
Arteriosklerose
Gefäßverhärtung mit Verengung der Gefäße durch krankhafte Ablagerungen in den Gefäßinnenwänden (Plaques). Siehe auch "Plaque".
Asthma
Auf bestimmte Reize reagieren die Atemwege im Gegensatz zu denen gesunder Personen überempfindlich. Die Bronchien verkrampfen und verengen sich, der Betroffene kann die eingeatmete Luft nicht mehr richtig ausatmen und leidet unter Atemnot. Ausführliche Informationen gibt es in der Patientenleitlinie "Asthma": www.patienten-information.de/patientenleitlinien/
patientenleitlinien-nvl/asthma.
Ballondilatation
Ärztlicher Eingriff, bei dem zum Beispiel ein verengtes Herzkranzgefäß durch Dehnung über einen Ballon erweitert wird.
Belastungs-EKG
Ein Belastungs-EKG wird erstellt, wenn die Person auf einem Standfahrrad fährt oder auf einem Laufband läuft und dabei ein Elektrokardiogramm erstellt wird. Siehe "EKG (Elektrokardiographie/Elektrokardiogramm)".
Beta-Blocker
Medikamente, die den Blutdruck senken und den Herzschlag langsamer machen. Beta-Blocker hemmen die Wirkung von Stress-Hormonen. Diese Stress-Hormone heißen Noradrenalin und Adrenalin. Wenn Beta-Blocker die Rezeptoren besetzen, sinken der Blutdruck und der Sauerstoffbedarf des Herzens. Dadurch wird das Herz entlastet.
bildgebendes Verfahren
Verfahren, das bestimmte Teile des Körpers mit Hilfe verschiedener physikalischer Techniken abbildet. Dazu gehören Ultraschall (Sonographie), Röntgen, Computertomographie (CT), auch Szintigraphie (SPECT) und Magnetresonanztomographie (MRT).
Bluthochdruck
Kreislauferkrankung, bei der in den Blutgefäßen ein erhöhter Druck herrscht. Er liegt laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO dann vor, wenn der Druck in den Arterien auf einen systolischen Wert von über 140 mmHg und/oder einen diastolischen Wert über 90 mmHg gesteigert ist. Der Fachausdruck lautet Hypertonie.
Blut-Transfusion
Blutübertragung; Blut oder Blutbestandteile, wie rote Blutzellen, werden in eine Vene verabreicht. Dies kann bei hohem Blutverlust nötig sein.
Blutzucker
Gibt Auskunft darüber, wie viel Glukose (Traubenzucker) sich im Blut befindet. Dieser Wert schwankt ständig, je nachdem, wann man was gegessen oder getrunken hat. Der HbA1c-Wert, auch Langzeit-Blutzucker genannt, lässt Rückschlüsse auf die mittleren Blutzuckerwerte der letzten 8 bis 12 Wochen zu.
Body-Mass-Index (BMI)
Auch als Körpermasseindex bezeichnet. Ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen im Verhältnis zu seiner Körpergröße: BMI = Körpergewicht in kg / Körpergröße in m zum Quadrat. Für Erwachsene gelten folgende Einstufungen, wobei auch das Lebensalter noch eine Rolle spielt: Untergewicht < 18,5 kg/m², Normalgewicht 18,5 bis < 25 kg/m², Übergewicht 25 bis < 30 kg/m². Ab einem BMI ≥ 30 kg/m² besteht Fettleibigkeit (Adipositas).
Bypass
Überbrückung, operativ angelegte Umgehung von Gefäßen. Ein koronarer Bypass ist eine Operation am Herzen, bei der verengte oder verschlossene Blutgefäße "überbrückt" werden, um die Blutversorgung des Herzens zu verbessern. Zur Überbrückung können körpereigenes Gewebe, zum Beispiel Unterschenkelvenen oder Kunststoff (Prothese) verwendet werden.
Chelat-Therapie
Chelate sind chemische Stoffe, die unlösliche Stoffe einhüllen und in eine lösliche Form überführen, die dann vom Körper ausgeschieden werden kann.
Cholesterin
Fettähnlicher Stoff, der in jeder menschlichen Zelle enthalten ist. Das Cholesterin wird mit der Nahrung aufgenommen, aber auch vom Körper selbst in der Leber hergestellt. Überschüssiges Cholesterin kann sich an den Gefäßinnenwänden ablagern und Gefäßverkalkungen verursachen. Siehe "Arteriosklerose" und "Plaque". Fachleute unterscheiden das "schlechte" LDL-Cholesterin, das schädlich für die Blutgefäße ist, von dem "guten" HDL-Cholesterin, das dem LDL-Cholesterin entgegenwirkt.
Cholesterin-Aufnahme-Hemmer
Medikamente, die die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm hemmen. Sie senken dadurch die Blutfettwerte.
Cholesterin-Senker
Medikamente, die für günstige Blutfettwerte sorgen und das Risiko für Gefäßverschlüsse senken. In der Fachsprache heißen sie Statine.
chronisch
Der Begriff chronisch bezeichnet eine Situation oder eine Krankheit, die längere Zeit vorhanden ist und andauert.
Computertomographie (CT)
Röntgen aus verschiedenen Richtungen. Ein Computer verarbeitet die Informationen, die hierbei entstehen, und erzeugt ein räumliches Bild vom untersuchten Organ. Oft werden dabei jodhaltige Kontrastmittel eingesetzt, die die Aussagefähigkeit der Methode erhöhen. Die Computertomographie ist mit einer höheren Strahleneinwirkung verbunden als das einfache Röntgen.
Defibrillator
Gerät, das mittels Elektroschock eine lebensbedrohliche Herzrhythmus-Störung beseitigen kann.
Defibrillation
Behandlungsmethode gegen lebensbedrohliche Herzrhythmus-Störungen. Durch Stromstöße (Elektroschock) soll das Herz wieder in einen normalen Rhythmus gebracht werden.
Dekompensation
Eine nicht mehr auszugleichende Störung des Körpers, die lebensgefährlich werden kann. Zu einer Dekompensation kann es beispielsweise kommen, wenn das Herz nicht fähig ist, den Körper mit ausreichend Blut zu versorgen. Dadurch ist er schlecht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Depression
Psychische Erkrankung. Wichtige Anzeichen sind eine gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie Antriebsmangel und Ermüdbarkeit. Auch körperliche Beschwerden können Ausdruck der Krankheit sein. Man kann eine Depression in vielen Fällen gut behandeln. Ausführliche Informationen finden Sie in der "Patientenleitlinie Depression" im Internet: www.patienten-information.de/patientenleitlinien/patientenleitlinien-nvl/depression.
Diabetes mellitus
Zuckerkrankheit; kennzeichnend ist eine langanhaltende Erhöhung des Blutzuckers. Die häufigsten Formen sind Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Diabetes kann eine Reihe von anderen Erkrankungen zur Folge haben. Das können zum Beispiel Gefäßveränderungen an Herz und Gehirn, Nierenerkrankungen, Fußkomplikationen oder Schäden an der Netzhaut sein.
Ausführliche Informationen gibt es in mehreren Patientenleitlinien zum Thema "Diabetes": www.patienten-information.de.
Diagnose, Diagnostik
Untersuchen, Abwägen und Einschätzen aller Krankheitsanzeichen, um auf das Vorhandensein und die besondere Ausprägung einer Krankheit zu schließen.
Disease Management Programme (DMP)
Siehe "strukturierte Behandlungsprogramme"
DMP
Siehe "strukturierte Behandlungsprogramme"
Echokardiographie
Als Echokardiographie bezeichnet man die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall. Umgangssprachlich auch "Herz-Echo" genannt. In Abhängigkeit des gewählten Verfahrens können Herzgestalt, Bewegungsabläufe sowie Geschwindigkeit und Qualität der Blutströmung gemessen werden. Besonders wichtig ist diese Untersuchung zum Beispiel zur Diagnose einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
Eingefäß-Erkrankung
Ist eine der drei großen Herzkranzarterien an einer Stelle oder an mehreren Stellen verengt, liegt eine Eingefäß-Erkrankung der Koronararterien vor. Vergleiche Mehrgefäß-Erkrankung.
EKG (Elektrokardiographie/Elektrokardiogramm)
Mit dieser Methode kann die elektrische Aktivität des Herzens gemessen werden: Das EKG-Gerät leitet die elektrischen Spannungen von der Körperoberfläche ab und stellt diese graphisch dar. Die Spannungen betragen nur wenige Mikrovolt (mV). Das EKG ermöglicht Aussagen über Herzrhythmus und Herzfrequenz. Es gibt zudem Auskunft über die Erregungsabläufe innerhalb des Herzmuskels. Somit gibt das Verfahren auch indirekte Hinweise über Veränderungen der Form sowie der Struktur des Herzens. Wenn der Herzmuskel nicht ausreichend durchblutet wird, ist das im EKG häufig erkennbar. Ein EKG wird in Ruhe (liegend) oder unter Belastung (auf einem Fahrrad-Ergometer) abgeleitet.
EKG in Ruhe
Beim EKG in Ruhe wird die Tätigkeit des Herzens ohne Belastung aufgezeichnet.
Endoskopie
Spiegelung; eine medizinische Technik, um Hohlorgane und Körperhöhlen untersuchen und gegebenenfalls gleich behandeln zu können.
Enzyme
Eiweißstoffe, die biochemische Vorgänge im Körper lenken und beschleunigen. Sie werden daher auch "Biokatalysatoren" genannt. Sie selbst bleiben bei dieser Reaktion unverändert. Enzyme sind für den Stoffwechsel im Körper lebenswichtig.
Ezetimib
Dieses Medikament hemmt im Darm bestimmte Bindestellen, so dass das Cholesterin nicht in den Körper aufgenommen wird. Es kann bei einer KHK zusätzlich zu einem Statin zum Einsatz kommen.
Fibrate
Medikamente, die erhöhte Fettwerte im Blut senken. Sie sorgen dafür, dass die Leber Fette schneller verbrennt.
Frühmobilisation
Verschiedene Maßnahmen, die auf ein möglichst frühzeitiges Bewegen und Aufstehen von Personen – zum Beispiel nach Operationen – ausgerichtet sind, um den Kreislauf anzuregen und die Beweglichkeit zu erhalten.
Gallensäure bindende Mittel (Ionen-Austauscher)
Medikamente, die die Gallensäuren im Darm binden und dadurch verhindern, dass sie zurück in den Körper gelangen. Da Gallensäuren viel Cholesterin enthalten, sinkt so der Cholesterinspiegel.
Hauptstammstenose
Eine Einengung der linken herzversorgenden Arterie, bevor sie sich in ihre Hauptäste aufteilt.
HDL-Cholesterin
Die Abkürzung HDL steht für "High-Density-Lipoprotein". Auch bekannt als "gutes" Cholesterin. Die Maßeinheit ist meist mg/dl (Milligramm pro Deziliter). HDL-Cholesterin befördert überschüssiges Cholesterin in die Leber, wo es abgebaut werden kann. Es ist der Gegenspieler vom "schlechten" LDL-Cholesterin. Siehe auch Cholesterin.
Hepatitis
Entzündung der Leber, für die es viele Ursachen geben kann: Infektionen mit Hepatitis-Viren ebenso wie eine Fettleber oder andere Erkrankungen. Eine Hepatitis kann wieder abklingen (akut) oder sie kann dauerhaft bestehen bleiben (chronisch). Ist sie chronisch, kann sie zu einer dauerhaften Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) führen.
Herzchirurg, Herzchirurgin
Facharzt oder Fachärztin für Herzchirurgie, also spezialisiert auf Operationen am Herzen.
Herzchirurgie
Fachgebiet in der Medizin, das sich mit Operationen am Herzen befasst.
Herzfrequenz
Anzahl der Herzschläge in einer bestimmten Zeiteinheit (in der Regel pro Minute).
Herz-Gruppen
Gymnastik, Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren, Tanzen – das sind einige der Sportarten, die in Herz-Gruppen betrieben werden. In Deutschland gibt es etwa 6 000 ambulante Herz-Gruppen, in denen Sie unter Leitung eines speziell ausgebildeten Übungsleiters und einer kardiologisch erfahrenen Ärztin mindestens einmal pro Woche trainieren können. Die Gruppen bestehen aus bis zu 20 Herzpatienten. Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung, die vom zuständigen Kostenträger (Krankenversicherung oder Rentenversicherung) vor Teilnahmebeginn genehmigt werden muss. Unter dieser Adresse erfahren Sie, welche Herz-Gruppen es in Ihrem Bundesland gibt: www.dgpr.de.
Herzinfarkt
Fachbegriff: Myokardinfarkt. Plötzlich eintretendes Ereignis mit Zerstörung von Herzmuskelgewebe, verursacht durch eine akute Unterversorgung mit Sauerstoff, zum Beispiel durch Verengung oder Verschluss zuführender Gefäße (sogenannte Herzkranzarterien). Siehe auch "Koronarsyndrom, akutes".
Herzinsuffizienz
Herzschwäche
Herzkatheter
Bei einer Herzkatheter-Untersuchung werden Herz und Herzkranzgefäße mit Hilfe von Röntgenstrahlen und Kontrastmittel untersucht. Ziel ist es, krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen oder des Herzmuskels zu erkennen. Mit dieser Untersuchung kann auch gleichzeitig eine Behandlung verbunden sein. So werden zum Beispiel verengte Stellen eines Herzkranzgefäßes mit einem kleinen Ballon gedehnt (Ballondilatation), damit sie wieder durchlässiger werden. Oder es kann ein dünnes Röhrchen aus Drahtgeflecht (Stent) eingesetzt werden, um das Gefäß offen zu halten.
Herzkranzgefäße
Blutgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Der Fachbegriff heißt Koronargefäße, da die Gefäße kranzförmig um das Herz angeordnet sind.
Herz-Kreislauf-Erkrankung
Unter diesem Oberbegriff werden verschiedene Krankheiten zusammengefasst, die das Herz und andere Gefäße betreffen. Hierzu gehören zum Beispiel die koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Herzrhythmus-Störung
Störung der normalen Herzschlagfolge, Fachbegriff: Arrhythmie. Wird zum Beispiel durch krankhafte Vorgänge im Herzmuskel oder auch durch Medikamente verursacht. Elektrische Reize werden unregelmäßig, zu schnell oder zu langsam weitergeleitet. Vereinzelte Extraschläge sind allerdings normal und ungefährlich, wenn sie nicht in einer kritischen Phase einfallen.
Herzschrittmacher
Kleines, elektronisches Gerät, das Strom-Impulse an das Herz abgibt. Durch die regelmäßige Anregung des Herzmuskels können Herzrhythmus-Störungen verringert werden. Der Herzschrittmacher wird bei einer Operation unter dem Brustmuskel eingesetzt (implantiert).
Herzschwäche
Bei dieser Erkrankung ist die Pumpfunktion des Herzens vermindert. Der Fachausdruck lautet Herzinsuffizienz. Dadurch kommt es zu einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit Blut und Sauerstoff. Als Folge kann sich das Blut in der Lunge und anderen Organen stauen. Weitere Informationen finden Sie in der Patientenleitlinie "Herzschwäche": www.patienten-information.de/patientenleitlinien/patientenleitlinien-nvl/herzschwaeche.
Herzteam
Ein Team von Spezialisten, unter anderem bestehend aus Kardiologinnen und Herzchirurgen, welches für Menschen mit KHK eine Therapie-Empfehlung erarbeitet.
Homöopathie
Verfahren, bei dem Erkrankte mit bestimmten Mitteln in hoher Verdünnung behandelt werden. Diese Mittel rufen in größerer Menge bei Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen hervor.
Hormon-Therapie
Weibliche Geschlechtshormone, wie Östrogen, kommen als Arzneimittel zum Einsatz.
Hyperlipidämie
Erhöhung der Blutfette.
Hypertonie
Bluthochdruck
implantiert
Eingepflanzt. Mit einem kleinen operativen Eingriff wird zum Beispiel ein Herzschrittmacher oder Defibrillator unter der Haut platziert und mit Elektroden, die in einer Vene vorgeschoben werden, mit dem Herzen verbunden.
instabile Angina pectoris
Bei der instabilen Angina pectoris treten Anfälle gehäuft und ohne erkennbare Anlässe wie körperliche Belastung oder Stress auf oder/und werden zunehmend stärker. Siehe dazu auch "Angina pectoris", "stabile Angina pectoris" und "Koronarsyndrom, akutes".
Ivabradin
Ersatz-Medikament, das durch eine Verlangsamung des Herzschlags den Sauerstoffverbrauch des Herzens vermindert und damit den Herzmuskel entlastet. Auf diese Weise lindert es Beschwerden der KHK, steigert also zum Beispiel die Belastbarkeit und senkt Angina-pectoris-Anfälle. Typische Nebenwirkungen sind: verstärkte Lichtempfindungen wie farbige Blitze oder kurze Momente erhöhter Helligkeit, verschwommenes Sehen, verlangsamter Herzschlag, Kopfschmerzen und Schwindel.
Kalziumkanal-Blocker
Medikamente, die den Blutdruck senken und das Herz entlasten. Sie hemmen das Kalzium, wodurch die Blutgefäße erschlaffen und sich erweitern. Die Mittel werden auch Kalzium-Antagonisten genannt, die noch einmal in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden.
Kardiologe, Kardiologin
Arzt oder Ärztin für Herzkrankheiten (Herzspezialist).
Kardiologie
Fachgebiet in der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Herzens befasst.
Katheter
Eine dünne Sonde aus Kunststoff.
Katheter-gestützt
Als Katheter-gestützt bezeichnet man ein Verfahren, bei dem über eine Hohlnadel in der Ellen- oder Leistenbeuge eine dünne Sonde (Katheter) in die zum Herz führenden Blutgefäße (Herzkranzgefäße) zum Zweck der Untersuchung (Angiographie) oder Behandlung (Ballondilatation/Stent) eingeführt wird.
KHK
Koronare Herzkrankheit. Dabei kommt es zu einer Verengung der Herzkranzgefäße.
Komplikation
Unerwünschte Folge einer Erkrankung, einer Operation oder auch eines Medikaments.
Koronararterien
Herzkranzgefäße. Die rechte und linke Koronararterie gehen aus der Hauptschlagader kurz oberhalb des Herzens ab und versorgen das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen. Sie verlaufen auf dem Herzen; ihre Aufzweigungen ziehen in die Muskelwände des Herzens mit immer feineren Ästchen.
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Bei einer koronaren Herzkrankheit kommt es zu Verengungen an den Herzgefäßen (Arteriosklerose). Als Folge davon bekommt der Herzmuskel weniger Blut und damit weniger Nährstoffe und Sauerstoff. Siehe auch "Angina pectoris".
Koronarsyndrom, akutes
Unter dem Begriff "akutes Koronarsyndrom" werden die Phasen der koronaren Herzkrankheit (KHK) zusammengefasst, die unmittelbar lebensbedrohlich sind. Hierzu gehören die instabile Angina pectoris, der Herzinfarkt und der plötzliche Herztod. Bei Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom müssen Sie oder Ihre Angehörigen, Freunde oder Kollegen sofort den Notarzt alarmieren!
körperliche Untersuchung
Eine körperliche Untersuchung ist ein unabdingbarer Teil der Diagnostik. Im Rahmen der Untersuchung misst die Ärztin zum Beispiel Gewicht, Körpergröße, Taillen- und Hüftumfang. Zudem überprüft der Arzt den Blutdruck, hört Herz und Lungen ab und tastet die Pulse an Hals, Leiste, Armen und Beinen.
Langzeit-EKG
Bei einem Langzeit-EKG wird die Tätigkeit des Herzens aufgezeichnet, manchmal über 24 Stunden hinweg. Siehe auch "EKG (Elektrokardiographie/Elektrokardiogramm)".
LDL-Cholesterin
Die Abkürzung LDL steht für "Low-Density-Lipoprotein". Die Maßeinheit ist meist mg/dl (Milligramm pro Deziliter). LDL-Cholesterin ist ein Transport-Eiweiß, welches Cholesterin durch das Blut befördert. Es ist auch als "schlechtes" Cholesterin bekannt, da es Cholesterin in die Zellen und Organe bringt. Dort wird es dann weiterverarbeitet. LDL-Cholesterin ist schädlich für die Blutgefäße und mitverantwortlich für die Gefäßverkalkung. Siehe auch Cholesterin und HDL-Cholesterin.
Lebensqualität
Der Begriff Lebensqualität umfasst unterschiedliche Bereiche des körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Jeder Mensch setzt dabei etwas andere Schwerpunkte, was für sein Leben wichtig ist und was ihn zufrieden macht.
Leitlinie
Eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für medizinische Fachleute. Sie wird von einer Expertengruppe erstellt, deren Mitglieder verschiedenen, medizinischen Fachgesellschaften für das betreffende Erkrankungsgebiet angehören. Die Handlungsempfehlungen einer Leitlinie stützen sich auf das beste derzeit verfügbare medizinische Wissen.
Dennoch ist eine Leitlinie keine Zwangsvorgabe. Jeder Mensch hat seine eigene Erkrankung, seine Krankengeschichte und eigene Wünsche. In begründeten Fällen müssen die Behandelnden sogar von den Empfehlungen einer Leitlinie abweichen.
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat ein Klassifikations-Schema entwickelt, wobei S3 die höchste Qualitätsstufe ist. Dazu müssen alle Empfehlungen aus der wissenschaftlichen Literatur abgeleitet und in einem festgelegten Vorgang von der Expertengruppe im Konsens ausgesprochen werden. Die wissenschaftlichen Grundlagen für die Leitlinie sind nach ihrer Qualität zu bewerten und entsprechend zu berücksichtigen. Mehr zu Leitlinien auf: www.awmf.org.
Lipide
Andere Bezeichnung für Fette.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Auch Kernspintomographie genannt. Bildgebendes Verfahren, das starke elektromagnetische Felder einsetzt. Damit können Struktur und Funktion der inneren Gewebe und Organe dreidimensional dargestellt werden. Die Patientin wird dazu in eine "Röhre" geschoben. Die MRT ist nicht schmerzhaft, aber laut. Oft werden dabei Kontrastmittel verwendet. Eine Strahleneinwirkung gibt es nicht. Da Metallgegenstände am oder im Körper die Aufnahmen stören oder zu Verletzungen führen können, sind vorher besondere Vorkehrungen zu treffen. So müssen beispielsweise Schmuck oder Handys, aber auch Insulinpumpen, vor der Untersuchung abgelegt werden. Menschen mit Herzschrittmachern, Gelenkprothesen oder Metallplatten im Körper müssen das Ihrem Behandlungsteam vor der Untersuchung mitteilen.
Mehrgefäß-Erkrankung
Sind zwei oder drei der großen Herzkranzarterien an einer oder an mehreren Stellen verengt, liegt eine Mehrgefäß-Erkrankung der Koronararterien vor. Vergleiche Eingefäß-Erkrankung.
Myokardinfarkt
Herzinfarkt.
Myokardszintigraphie/Myokard-Perfusions-SPECT
Untersuchung der Durchblutung des Herzmuskels. Hierbei wird ein radioaktives Untersuchungsmittel unter Belastung und meist auch in Ruhe in ein Blutgefäß (Vene) gespritzt. Das Mittel reichert sich abhängig von der Durchblutung im Herzen an. Bereiche, die weniger gut versorgt werden, nehmen weniger davon auf als normal durchblutete Bereiche. Das wird bildlich dargestellt.
SPECT bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine schichtweise bildliche Darstellung des Herzens erfolgt, wie bei einer MRT- oder CT-Untersuchung auch.
Die verwendeten radioaktiven Mittel haben eine kurze Halbwertszeit und werden vom Körper wieder ausgeschieden.
Narkose
Schlafähnlicher Zustand durch Medikamente. Mit bestimmten Medikamenten können Schmerzempfinden, Abwehrreaktionen und Bewusstsein eines Patienten ausgeschaltet werden, um medizinische Eingriffe oder Operationen durchführen zu können.
Nationale VersorgungsLeitlinie
Abkürzung: NVL. Leitlinie, die im Rahmen des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien erstellt wird. Die Inhalte einer NVL werden auch in allgemein verständlichen Patientenleitlinien zur Verfügung gestellt. Das NVL-Programm steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mehr Informationen zum NVL-Programm finden Sie unter: www.leitlinien.de. Siehe auch "Leitlinie".
Nebenwirkungen
Unerwünschte Wirkung oder Begleiterscheinung einer Untersuchungs- oder Behandlungsmethode. Diese können sehr harmlos aber auch folgenschwer sein – viele lassen sich jedoch vermeiden oder behandeln.
Nicht jede Nebenwirkung tritt bei jedem Patienten oder jeder Patientin auf, manche sogar nur sehr selten. Es gibt eine genaue Vorschrift, wie auf Beipackzetteln von Medikamenten die Häufigkeit einer Nebenwirkung zu beschreiben ist. Auf diese Vorschrift beziehen sich auch die Angaben zu Häufigkeiten in den Textabschnitten dieser Patientenleitlinie:
Bezeichnung | Bei wie vielen Behandelten tritt die Nebenwirkung auf? |
---|---|
sehr selten | Bei bis zu 1 von 10 000 Behandelten |
selten | Bei mehr als 1 von 10 000 bis zu 1 von 1 000 Behandelten |
gelegentlich | Bei mehr als 1 von 1 000 bis zu 1 von 100 Behandelten |
häufig | Bei mehr als 1 von 100 bis zu 1 von 10 Behandelten |
sehr häufig | Bei mehr als 1 von 10 Behandelten |
Nitrate
Medikamente, die die Blutgefäße erweitern und dadurch die Blutversorgung des Herzens verbessern. Als sogenanntes "Nitro-Spray" oder "Nitro-Kapsel" kommen sie beim Angina-pectoris-Anfall zur Anwendung und können so das Engegefühl in der Brust lindern. Sie dürfen nicht gleichzeitig mit Medikamenten angewendet werden, die den Wirkstoff Sildenafil enthalten. Sildenafil fördert bei Männern eine Erektion.
Nitro-Spray/Nitro-Kapsel
Siehe "Nitrate".
Nitro-Spray/Nitro-Kapsel
Siehe "Nitrate".
Off-Label-Use
Behandlung mit Medikamenten, die für diese Erkrankung nicht zugelassen sind. Wenn eine begründete Aussicht auf Nutzen oder Linderung besteht, kann eine solche Behandlung auch durch die Krankenkasse bezahlt werden. Mehr zum Off-Label-Use können Sie unter anderem beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erfahren: www.g-ba.de (Suchbegriff: Off-Label-Use).
PCSK9-Hemmer
PCSK9 ist ein Eiweiß. Es sorgt dafür, dass die Leber weniger LDL-Cholesterin aus dem Blut aufnimmt. Ein PCSK9-Hemmer blockiert dieses Eiweiß. Folglich nimmt die Leber vermehrt LDL-Cholesterin auf. Der LDL-Wert im Blut sinkt.
Diese Mittel werden als Spritze verabreicht. Es gibt sie bislang nicht als Tabletten. Sie können bei hohen Blutfetten, die sich nicht anderweitig behandeln lassen, und bei erblichen Fettstoffwechsel-Störungen in Frage kommen.
perkutan
Durch die Haut hindurch.
perkutane Koronarintervention
Zur perkutanen Koronarintervention zählen verschiedene Behandlungsverfahren zur Katheter-gestützten Öffnung verstopfter Herzkranzgefäße. Entweder werden die Verengungen durch Dehnung über einen Ballon erweitert (Ballondilatation) oder es wird eine Gefäßschiene (Stent) eingebracht. Siehe auch "Herzkatheter".
Phytotherapie
Pflanzenheilkunde. Bei diesen Behandlungsverfahren werden ausschließlich Pflanzen oder bestimmte Pflanzenteile verwendet, die auf verschiedene Weise zubereitet werden. Sie können ebenso wie chemische Arzneimittel unerwünschte Wirkungen haben.
Placebo
Scheinbehandlung oder ein Scheinarzneimittel – eine Tablette ohne Wirkstoff. Eine Scheinbehandlung kann dennoch positive Effekte erzielen, die unter anderem durch die Zuwendung erklärt werden, die der Erkrankte durch die Behandlung erfährt. Forscher vermuten, dass Schein-Medikamente darüber hinaus die Ausschüttung körpereigener Schmerzmittel anregen.
Plaque
Krankhafte Ablagerungen an den Blutgefäßwänden. Diese Plaques enthalten zum Beispiel Blutfette (Cholesterin), Thromben, Bindegewebe und Kalzium. Siehe auch "Arteriosklerose".
Plättchen-Hemmer
Medikamente, die verhindern, dass sich Blutplättchen an den Gefäßwänden anlagern und mit der Zeit die Gefäße verstopfen, zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS). In der Fachsprache heißen sie Thrombozyten-Aggregations-Hemmer.
Prognose
Vorhersage über den vermuteten Krankheitsverlauf.
Protonenpumpe
Spezielles Eiweiß (Enzym), das Säure aus bestimmten Zellen der Magenschleimhaut in den Magen pumpt.
Protonenpumpen-Hemmer
Medikamente, welche die Bildung von Magensäure unterdrücken. Sie werden deshalb unter anderem bei Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüren eingesetzt. Wie der Name schon andeutet, hemmen sie die "Protonenpumpe", welche für die Bildung von Magensäure verantwortlich ist.
Nebenwirkungen: Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Übelkeit oder Erbrechen. Diese kommen bei mehr als 1 von 100 behandelten Personen vor. Selten treten Sehstörungen oder Hörprobleme auf. Vermutlich erhöhen sie bei langfristiger Einnahme das Risiko für Knochenbrüche.
psychosoziale Belastung
Äußere Einflüsse, die auf die Seele und das Sozialleben negativ einwirken.
Ranolazin
Ersatz-Medikament, das den Herzmuskel entlastet und auf diese Weise Beschwerden der KHK lindert, also zum Beispiel die Belastbarkeit steigert und Angina-pectoris-Anfälle senkt. Typische Nebenwirkungen sind: Schwindel, Kopfschmerzen, Verstopfung, Erbrechen, Übelkeit und allgemeine Schwäche.
Ranolazin darf nicht eingenommen werden, wenn eine schwere Nierenschwäche vorliegt oder die Leber nicht richtig funktioniert. Grapefruit kann die unerwünschten Wirkungen von Ranolazin verstärken.
Rehabilitation
Alle medizinischen, psychotherapeutischen, sozialen und beruflichen Leistungen, die eine Wiedereingliederung oder bessere Teilhabe eines Kranken in Familie, Gesellschaft und Berufsleben zum Ziel haben. Diese Leistungen sollen es der Patientin ermöglichen, besser mit krankheitsbedingten Problemen fertig zu werden.
Revaskularisation
Verbesserung der Durchblutung des Herzmuskels entweder über perkutane Intervention (Stent) oder Bypass.
Rhabdomyolyse
Muskelzerfall. Seltene, aber bedrohliche Nebenwirkung von Statinen.
Risikofaktoren
Umstände und Faktoren, die das Entstehen einer Krankheit begünstigen können. Dazu gehören zum Beispiel Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, erbliche Belastungen, bereits vorhandene Krankheiten, Kontakt mit Schadstoffen. Wenn der Zusammenhang zwischen einem solchen Faktor und einem erhöhten Erkrankungsrisiko nachgewiesen ist, spricht man von einem Risikofaktor. Rauchen ist zum Beispiel ein Risikofaktor für viele Erkrankungen.
Röntgen
Beim Röntgen wird mit Hilfe von Röntgenstrahlen Körpergewebe abgebildet. Dadurch können Ärzte zum Beispiel Knochenbrüche oder Veränderungen an Organen oder am Skelett erkennen. Siehe auch "bildgebendes Verfahren".
Ruhe-EKG
Siehe "EKG (Elektrokardiographie/Elektrokardiogramm)".
Sauerstofftherapie
Eine Form der Sauerstofftherapie ist die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT). Dieses auf Sauerstoff-Gabe beruhende Behandlungsverfahren wird der Alternativmedizin zugerechnet. Dabei erhält man zunächst einen Vitamin-Mineralstoff-Cocktail. Im Anschluss daran inhaliert man unterschiedlich lang sauerstoffangereicherte Luft. Danach soll sich der Patient sportlich betätigen. Die Wirksamkeit dieser Behandlung ist umstritten.
Schizophrenie
Seelische Erkrankung mit Realitätsverlust und Wahnvorstellungen.
Schlafapnoe
Während des Schlafs kommt es zu wiederholten Atemaussetzern. Bei einem Atemaussetzer steht der Atemfluss durch Nase und Mund für mehr als 10 Sekunden still. Häufige Anzeichen dieser Schlafstörung sind Schnarchen, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit am Tag. Meist bemerken die Partner die Atemaussetzer und nicht die Betroffenen selbst. Die häufigste Form dieser Atemstörung ist die obstruktive Schlafapnoe. Sie entsteht durch verengte oder zeitweilig verlegte Atemwege, zum Beispiel durch Übergewicht/Fettsucht.
Die Erkrankung kann in einem Schlaflabor erkannt und unter anderem mit speziellen Atemmasken behandelt werden.
Schlaganfall
Plötzliche Funktionsstörung des Gehirns. Sie wird durch verstopfte Blutgefäße oder eine Blutung im Gehirn ausgelöst.
Sonde
Stab- oder schlauchförmiges medizinisches Instrument, das zur Untersuchung oder Behandlung in Körperhöhlen oder Gewebe eingeführt wird.
Sonographie
Siehe "Ultraschall".
Sozialdienst/Sozialarbeiter
Beraten in sozialen Fragen und unterstützen bei der Erschließung von Hilfen. Dabei werden die persönlichen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt.
stabile Angina pectoris
Bei stabiler Angina pectoris wird der Herzmuskel bei vermehrter Beanspruchung, zum Beispiel durch Sport, nicht ausreichend mit Blut versorgt. Dies äußert sich in einem Engegefühl in der Brust, das nach kurzer Zeit entweder von allein wieder vergeht oder mit Medikamenten (Nitrate) gut behandelt werden kann. Siehe dazu auch "Angina pectoris" und "instabile Angina pectoris".
Statine
Siehe "Cholesterin-Senker".
stationär
An eine Krankenhausaufnahme gebunden.
Stent
Röhrchen; kleines Gittergerüst aus Metall oder Kunstfasern, das in Gefäße oder Hohlorgane eingesetzt wird, um sie zu stützen oder offen zu halten. Stents unterscheiden sich in Form und Größe, aber auch im verwendeten Material. Es gibt welche aus reinem Metall sowie welche, die mit Medikamenten oder/und Antikörpern beschichtet sind. Derzeit kommen die medikamentenfreisetzenden Stents (englisch: Drug Eluting Stents = DES) am häufigsten zum Einsatz. Dabei wird über viele Monate ein Medikament in winzigen Mengen freigesetzt, das verhindern soll, dass sich das Gefäß wieder verengt.
Stress
Gefühl starker Belastung oder Überforderung durch berufliche oder private Anforderungen. Kann akut zum Auftreten von Herzbeschwerden führen und bei dauerhafter Belastung das Entstehen einer KHK fördern beziehungsweise deren Verlauf verschlechtern. Die Bewältigung von Stress kann durch geeignete Behandlungsansätze verbessert werden.
Stress-Echokardiographie
Herz-Ultraschall unter körperlicher Belastung mit dem Standfahrrad oder Laufband beziehungsweise Belastung des Herzens hervorgerufen durch bestimmte Medikamente. Siehe "Echokardiographie".
strukturierte Behandlungsprogramme
Als strukturierte Behandlungsprogramme werden die vom Gesetzgeber in Deutschland mit der englischen Bezeichnung eingeführten Disease Management Programme (DMP) speziell für chronisch Kranke bezeichnet. Ihr Ziel ist es, die Behandlung entsprechend dem allgemein anerkannten medizinisch-wissenschaftlichen Kenntnisstand durchzuführen. Bei DMP geht es um eine Verzahnung der Versorgung von Hausärztin, Facharzt und Klinik.
Symptom
Zeichen, die auf das Vorhandensein einer bestimmten Erkrankung hinweisen, oder Beschwerden, die mit einer Erkrankung auftreten.
Therapie
Behandlung, Heilbehandlung.
Thrombose
Blutgerinnsel, das sich in Venen (seltener in Arterien) bilden kann. Am häufigsten bilden sich diese Thromben in den tiefen Beinvenen. Wenn sich ein Gerinnsel ablöst, kann es zu einem bedrohlichen Gefäßverschluss (Embolie) in der Lunge kommen.
Thrombozyten
Blutplättchen.
Thrombozyten-Aggregations-Hemmer
Plättchen-Hemmer.
transthorakale Echokardiographie
Ultraschalluntersuchung des Herzens auf dem Brustkorb.
Typ-2-Diabetes
Siehe "Diabetes mellitus".
Ultraschall
Schallwellen, die oberhalb des vom Menschen wahrnehmbaren Frequenzbereichs liegen. Diese werden über einen Schallkopf versendet und empfangen. Die ausgesendeten Schallwellen durchdringen das Körpergewebe. Die zurückgeworfenen Schallwellen werden am Bildschirm sichtbar gemacht. Sie können wie ein Film betrachtet werden. Ultraschallwellen sind nicht schädlich. Daher kann eine Untersuchung mit Ultraschall beliebig oft wiederholt werden, ohne den Körper zu belasten oder Nebenwirkungen zu verursachen. Siehe "bildgebendes Verfahren".
Vene
Zum Herzen führende Ader (Blutgefäß).
Verhaltenstherapie
Die Grundidee dieser psychotherapeutischen Behandlungsform beruht darauf, dass bestimmte Denkweisen und Verhaltensmuster erlernt und wieder verlernt werden können. Durch die Unterstützung des Psychotherapeuten werden negative Gedanken oder beeinträchtigende Verhaltensweisen herausgearbeitet. Gemeinsam werden alternative Handlungsweisen und Denkmuster entwickelt und erlernt, die dem Betroffenen helfen, die Krankheit besser zu bewältigen.
Zuckerkrankheit
Siehe "Diabetes mellitus".
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KHK – wenn sich die Herzgefäße verengen
Eine koronare Herzkrankheit (kurz: KHK) ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Bei ihr sind die Gefäße verengt, die das Herz mit Blut versorgen. Das führt zu Brustschmerzen (Angina pectoris), Engegefühl und Luftnot. Mit einer passenden Behandlung können Sie gut mit einer KHK leben.
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KHK – was Sie oder Ihre Angehörigen im Notfall tun können
Eine koronare Herzkrankheit (kurz: KHK) kann bedrohliche Folgen wie einen Herzinfarkt haben. Hier erfahren Sie, woran Sie einen Notfall erkennen und wie Sie bei plötzlichem Brustschmerzen, Brustenge und Atemnot am besten reagieren können, zum Beispiel Ihr Nitro-Spray einnehmen. Auch eine Herzdruckmassage (Reanimation) wird erklärt.
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KHK – Ernährung und Bewegung sind wichtig
Ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind für eine gute Behandlung der KHK ebenso wichtig wie Medikamente. Dieses Infoblatt gibt Ihnen wissenschaftlich belegte Anregungen für Ihren Alltag mit KHK.
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KHK – Langzeitbehandlung mit Statinen
Bei der KHK sind die Gefäße verengt, die das Herz versorgen. Statine senken die Blutfette und schützen dadurch die Gefäßwände, auch die vom Herzen. Dadurch können sie bei der KHK Krankheitsfolgen wie Herzinfarkte verhindern.
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KHK – mögliche Untersuchungen bei Verdacht
Ärztliche Befragung und Untersuchung werden bei Verdacht auf KHK empfohlen. Welche Untersuchungen noch hinzukommen können, erläutert dieses Patientenblatt.
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KHK – warum Rauchstopp hilft
Warum Rauchen so schädlich bei KHK ist und wo Sie Hilfe bekommen können, wenn Sie mit Rauchen aufhören wollen, erläutert dieses Infoblatt.
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KHK – gemeinsam entscheiden
Eine KHK ist eine dauerhafte Erkrankung. Im Verlauf sind immer wieder wichtige Entscheidungen zu treffen, welche Behandlung für Sie die geeignete ist. Lassen Sie sich hierbei gut von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt unterstützen.
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KHK – Stents einsetzen bei einer Herzkatheter-Untersuchung?
Nutzen Sie diese Information vor der geplanten Untersuchung, um gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu entscheiden, ob Stents eingesetzt werden oder zunächst ausschließlich mit Medikamenten behandelt werden soll.
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KHK – Stent oder Bypass
Bei Ihnen sollen verengte Herzkranzgefäße mithilfe von Stents offengehalten oder operativ "überbrückt" (Bypass) sollen. Nutzen Sie diese Information, um gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu entscheiden, welcher Eingriff für Sie der passende ist.
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KHK – brauche ich eine Herzkatheter-Untersuchung?
Die Untersuchung ist in bestimmten Fällen wichtig, um die weitere Behandlung zu planen. Sie ist aber nicht immer notwendig. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten vor. So können Sie absehen, ob die Untersuchung in Ihrer Situation Nutzen bringt.
- Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische KHK genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Hier finden Sie das methodische Vorgehen beschrieben.
Spezielle Angebote für Menschen mit chronischer KHK finden Sie unter den folgenden Adressen:
Deutsche Herzstiftung e. V.
E-Mail: info@herzstiftung.de
Internet: www.herzstiftung.de/selbsthilfegruppen.html
Herzgruppen der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
Unter dieser Adresse erfahren Sie, welche Herzgruppen es in Ihrem Bundesland gibt:
E-Mail: info@dgpr.de
Internet: www.dgpr.de
Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"
Stiftung in der Deutschen Diabetes-Stiftung
E-Mail: info@der-herzkranke-diabetiker.de
Internet: www.stiftung-dhd.de
Wo sich eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe befindet, können Sie auch bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) erfragen:
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 31018960
Fax: 030 31018970
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
Internet: www.nakos.de