Patientenleitlinie: COPD
PLL COPD

Die Behandlung planen

Welche Ziele hat die Behandlung?

Die Behandlung zielt darauf ab:                      

  • die Beschwerden zu lindern;
  • Ihnen zu ermöglichen, den Alltag eigenständig zu bewältigen;
  • zu vermeiden, dass sich die COPD plötzlich verschlechtert;
  • Ihre körperliche Belastbarkeit zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen und Ihnen ein normales Leben zu ermöglichen;
  • die Belastung durch Nebenwirkungen der Medikamente und Behandlungsfolgen möglichst gering zu halten;
  • die bestmögliche Lungenfunktion beizubehalten;
  • Organschäden durch Sauerstoffmangel zu vermeiden.

Nicht immer lassen sich alle Ziele mit der Behandlung erreichen. Gemeinsam mit Ihrem Behandlungsteam überlegen Sie, welche Ziele für Sie besonders wichtig sind und richten die Behandlung daran aus. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Behandlungsziele einhalten".

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Es gibt mehrere Säulen der Behandlung, die am besten wirken, wenn sie gemeinsam zum Einsatz kommen:

  • Für Raucherinnen und Raucher gilt: Für Sie ist es am wichtigsten und wirksamsten, dass Sie mit dem Rauchen aufhören. Nur so können sich die Beschwerden der COPD spürbar verbessern.
  • Weitere nicht-medikamentöse Behandlungen sind ebenfalls wirksam. Dazu gehören unter anderem: körperliches Training, Selbsthilfe-Techniken bei Atemnot und strukturierte Schulungen. Mehr dazu finden Sie im Kapitel "Nicht-medikamentöse Behandlungen".
  • Je nach Schwere der COPD empfehlen Fachleute für die Betroffenen Medikamente. Mehr dazu lesen Sie im Kapitel "Behandlung mit Medikamenten".

Aufklärung und Informationen

Nach einer umfassenden Diagnostik liegen Ihnen alle wichtigen Informationen vor, damit Sie nach der Beratung mit Ihrer Ärztin über die weitere Behandlung entscheiden können. Fragen Sie so lange nach, bis Sie wirklich alle Ergebnisse verstanden haben. Im Kasten haben wir für Sie einige Fragen formuliert.

Fragen nach der Diagnose:
  • Haben wir alle wichtigen Ergebnisse beisammen?
  • Wie belastbar bin ich körperlich?
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Welche kommen für mich in Frage und warum? Welche Vor- und Nachteile haben sie?
  • Kann die Behandlung mein Leben verlängern?
  • Welche Auswirkungen haben die Erkrankung und die Behandlung auf meine Lebensqualität?
  • Sollte ich eine Facharztpraxis für Lungenerkrankungen aufsuchen?
  • Wie viel Zeit habe ich, eine Entscheidung über die Behandlung zu treffen?

Welche Behandlung für Sie die richtige ist, hängt von Ihrem Alter und Ihren Begleiterkrankungen ab. Auch Ihre persönlichen Ziele und Ihr Lebensumfeld spielen dabei eine Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt darüber verständigen. Ob Sie die Entscheidung anschließend allein treffen, Ihrer Ärztin überlassen oder gemeinsam entscheiden, liegt bei Ihnen.

Ärztliche Zweitmeinung

Vielleicht sind Sie unsicher, ob eine vorgeschlagene Behandlung für Sie wirklich geeignet ist. Oder Sie fühlen sich nicht gut beraten. Wenn Sie Zweifel haben, sprechen Sie dies offen in einem zweiten Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt an. Lassen sich Ihre Zweifel nicht ausräumen oder haben Sie das Gefühl, nicht sorgfältig genug beraten worden zu sein, können Sie eine andere Ärztin um ihre Meinung bitten.

2. Auflage, 2022. Version 1

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Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) COPD genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.

Spezielle Angebote für Menschen mit COPD finden Sie unter den folgenden Adressen:

Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V. (BAG SELBSTHILFE)

Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf

Telefon: 02 11 / 3 10 06-0
Telefax: 02 11 / 3 10 06-48

E-Mail: info@bag-selbsthilfe.de
Internet: www.bag-selbsthilfe.de

Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen
e. V. (DAG SHG)

Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin

Telefon 0 30 / 893 40 14

E-Mail: verwaltung@dag-shg.de
Internet: www.dag-shg.de

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband –
Gesamtverband e. V.

Oranienburger Straße 13-14
10178 Berlin

Telefon: 0 30 / 2 46 36-0
Telefax: 0 30 / 2 46 36-1 10

E-Mail: info@paritaet.org
Internet: www.paritaet.org | www.der-paritaetische.de

Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)

Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin

Telefon: 0 30 / 31 01 89 60
Telefax: 0 30 / 31 01 89 70

E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
Internet: www.nakos.de

Sie können sich auch an diese Organisationen wenden:
Deutsche Atemwegsliga e. V.
Telefon: 0 52 52 / 93 36 15
E-Mail: kontakt@atemwegsliga.de
Internet: www.atemwegsliga.de

Deutsche Lungenstiftung e. V.
Telefon: 0 5 11 / 21 55 110
E-Mail: info@lungenstiftung.de
Internet: www.lungenstiftung.de

Lungeninformationsdienst
E-Mail: lungeninformationsdienst@helmholtz-muenchen.de
Internet: www.lungeninformationsdienst.de

Lungensport AG in Deutschland e. V.
Telefon: 0 52 52 / 93 70 603
E-Mail: lungensport@atemwegsliga.de
Internet: www.lungensport.org

Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V.
E-Mail: info@pat-liga.de
Internet: www.pat-liga.de

Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga LOT e. V.
E-Mail: info@sauerstoffliga.de
Internet: www.sauerstoffliga.de

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