Patientenleitlinie: Kreuzschmerz
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Wie entstehen Kreuzschmerzen?

Warum entstehen Kreuzschmerzen?

Gut zwei Drittel aller Menschen mit Rückenbeschwerden haben Schmerzen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen können in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen, zum Beispiel in die Beine.

Kreuzschmerzen entstehen, wenn die Nerven nahe der Wirbelsäule gereizt werden. Dafür kann es viele Gründe geben. Oft kommen mehrere Dinge zusammen, wenn der Rücken schmerzt, zum Beispiel:

  • Stress;
  • verspannte Muskeln;
  • Fehlbelastung;
  • Übergewicht;
  • zu wenig Bewegung;
  • langes Sitzen.

Wichtig: Auch seelische Ursachen beachten

Auch seelische Gegebenheiten und besondere Lebensumstände können dazu beitragen, dass Kreuzschmerzen entstehen oder dauerhaft werden. Darunter fallen beispielsweise Niedergeschlagenheit oder Depression, Gefühle wie Hoffnungslosigkeit und Angst, ein falsches Schon- und Vermeidungsverhalten. Ob jemand die Schmerzen als bedrohlich ansieht, beeinflusst den Krankheitsverlauf ebenfalls. Aber auch wer besonders tapfer sein will, seine Schmerzen einfach ignoriert und sich weiter stark belastet, riskiert, dass die Beschwerden dauerhaft werden.

Auch am Arbeitsplatz können sich Ursachen finden, die Kreuzschmerzen begünstigen, zum Beispiel:

  • überwiegend schwere körperliche Arbeit wie das Heben schwerer Lasten;

  • überwiegend gleichförmige Körperhaltung;

  • häufigen Vibrationen ausgesetzt zu sein;

  • berufliche Unzufriedenheit oder Mobbing.

Es hat sich auch gezeigt, dass die übermäßige Suche nach Ursachen einen Beitrag dazu leisten kann, dass die Schmerzen nicht mehr verschwinden. Das kann passieren, wenn Sie sich zu sehr darauf versteifen, eine Erklärung für Ihre Beschwerden zu finden und darüber wichtige und wirksame Dinge wie ein ausgeglichenes Bewegungsverhalten und Lebensfreude zu wenig beachten.

2. Auflage, November 2017. Version 1

Mehr zum Thema

  • Kreuzschmerzen – wenn sie dauerhaft bleiben

    Sie haben seit längerem Rückenschmerzen. Diese chronischen Schmerzen können belasten, doch etwas Ernsthaftes steckt nur selten dahinter. Sie selbst können Einiges gegen Ihre Beschwerden tun, zum Beispiel sich im Alltag weiter bewegen.

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    Sie haben seit kurzem Rückenschmerzen und wollen wissen, woher die Beschwerden kommen, wie man sie behandelt und was Sie selbst dagegen tun können. Meistens gibt es keinen eindeutigen Grund für die Beschwerden. Der Fachbegriff dafür lautet nicht-spezifische Kreuzschmerzen. Dagegen hilft vor allem Bewegung.

Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Kreuzschmerz genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.

Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe finden Sie am besten über die örtlichen Selbsthilfekontaktstellen, die es überall in Deutschland gibt. Deren Adresse erhalten Sie bei NAKOS:

Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)

Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 31018960
Fax: 030 31018970
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
Internet: www.nakos.de

Ein weiterer Anlaufpunkt ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG-S). Sie ist die Dachorganisation von über 100 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen. Sie vertritt die Interessen der Betroffenen und setzt sich für ihre Belange ein.

Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V. (BAG SELBSTHILFE e. V.)

Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf
Telefon: 0211 31006-0
Telefax: 0211 31006-48
E-Mail: info@bag-selbsthilfe.de
Internet: www.bag-selbsthilfe.de

Weitere Anlaufstellen und Informationsquellen

  • Alle Informationen rund um die Nationale VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer Kreuzschmerz finden Sie unter www.leitlinien.de/nvl/kreuzschmerz

  • Ausführliche und kurze sowie fremdsprachige Informationen zu Kreuzschmerzen finden Sie unter www.patienten-information.de, einer Website des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ).

  • Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bietet ebenfalls unabhängige Informationen zu Kreuzschmerz: www.gesundheitsinformation.de.

  • Bei Fragen können Sie sich auch an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) wenden. In Beratungsstellen vor Ort und über ein Beratungstelefon werden Sie beraten. Bundesweites kostenloses Beratungstelefon: 0800 0117722. Im Internet unter: www.unabhaengige-patientenberatung.de.

  • Wenn Sie selbst oder Angehörige an Morbus Bechterew oder an einer verwandten entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung leiden, kann die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e. V. für Sie eine hilfreiche Anlaufstelle und ein Netzwerk zur Selbsthilfe sein. Alle Informationen finden Sie unter:
    www.bechterew.de.

  • Falls Sie noch keine Hausarztpraxis haben oder sich vielleicht eine neue suchen möchten: Über die bundesweite Arztsuche der Kassenärztlichen Bundesvereinigung finden Sie eine Ärztin oder einen Arzt in Ihrer Nähe unter: www.kbv.de/arztsuche/11014.html.

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