
Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Sie schützt uns vor vielen Dingen wie Verletzung, Krankheitserregern und UV-Strahlen. Manchmal verändern sich die Zellen der Haut. Aus einigen Veränderungen kann Krebs entstehen. Was Experten zum Schutz vor Hautkrebs empfehlen und was Früherkennung bringt, lesen Sie in dieser Information.
Auf einen Blick
Vorbeugung
Fachleute empfehlen, starke Sonne zu meiden, sich durch passende Kleidung zu schützen und, wenn nötig, Sonnencreme zu verwenden.
Untersuchungen zur Früherkennung
Hautkrebsfrüherkennung wird für Versicherte ab 35 Jahren angeboten. Durch die Untersuchung soll Krebs frühzeitig entdeckt werden, um ihn erfolgreich behandeln zu können. Ob sich damit Todesfälle durch Hautkrebs verhindern lassen, wurde bislang nicht in hochwertigen Studien untersucht. Es kann sich dabei ein Krebsverdacht ergeben, der sich später als falsch herausstellt. Möglicherweise wird auch Hautkrebs entdeckt, der sonst nie aufgefallen und gefährlich geworden wäre.
Hautkrebs – immer gefährlich?
Es gibt hellen und schwarzen Hautkrebs. Der helle kommt häufiger vor, ist aber nur sehr selten bedrohlich: Er führt bei 1 von 550 Erkrankten zum Tode. Der schwarze Hautkrebs (Melanom) dagegen ist seltener, aber gefährlicher: Etwa 1 von 7 Erkrankten stirbt daran.
Wie häufig ist Hautkrebs?
Sichere Zahlen gibt es für schwarzen Hautkrebs: Etwa 20 von 1 000 Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens. Für hellen Hautkrebs gibt es keine zuverlässigen Daten.
Wann ensteht Hautkrebs?
Meist kommen mehrere Ursachen zusammen, wenn Hautkrebs entsteht. Ein erhöhtes Risiko besteht bei:
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hellem Hauttyp
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häufiger Belastung durch UV-Strahlen (Sonnenbrände, Anzahl der Sonnenstunden)
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früherer Hautkrebserkrankung
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Hautkrebs in der Familie
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häufigem Kontakt mit Stoffen wie Teer, Arsen oder mit radioaktiven Strahlen sowie Röntgenstrahlung
Sich vor Hautkrebs schützen
Hautkrebs lässt sich nicht hundertprozentig verhindern. Aber einige Verhaltensweisen können dazu beitragen, das eigene Erkrankungsrisiko zu senken. Die wichtigste Empfehlung von Experten lautet, sich vor übermäßiger Belastung durch UV-Strahlung zu schützen. Sie raten dabei zu einem dreistufigen Vorgehen:
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Starke Sonne meiden: Bewegung an der frischen Luft ist wichtig und tut gut. Deshalb bedeutet "Sonne meiden" nicht, dass Sie den ganzen Tag "drinnen hocken" sollen. Aber bei starker Sonnenstrahlung ist es empfehlenswert, die Mittagssonne zu meiden oder den Schatten zu suchen. Vom Besuch eines Solariums raten Experten ab.
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Schutz durch Kleidung: Leichte, lange Kleidung, Sonnenbrille und Kopfbedeckung sind hilfreich. Kleidung blockt Sonne aber nicht vollständig ab.
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Sonnencreme für ungeschützte Hautstellen: Wichtig sind ein angemessener Sonnenschutzfaktor, eine wasserfeste Creme sowie ein Lippenschutz. Für das Eincremen des ganzen Körpers braucht ein Erwachsener etwa 30 Milliliter Creme. Dies entspricht etwa der Größe eines Tischtennisballs.
Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A, Beta-Karotin oder Selen schützen nicht vor Hautkrebs.
Hautkrebs früh erkennen
Es gibt eine besondere Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs. Nur speziell ausgebildete Haut und Hausärzte dürfen sie durchführen. Der Arzt begutachtet die gesamte Haut und sucht sie mit dem bloßen Auge nach auffälligen Veränderungen ab. Dazu gehören auch die Kopfhaut, der Schambereich, das Zahnfleisch, die Zehenzwischenräume und die Fußsohlen. Findet er eine verdächtige Stelle, untersucht er sie genauer. Möglicherweise schneidet er sie heraus und lässt sie im Labor untersuchen. In vielen Fällen bestätigt sich der Krebsverdacht nicht.
Gesetzliche Krankenkassen zahlen diese Untersuchung alle 2 Jahre für Versicherte ab 35 Jahren.
Was bringt die Untersuchung?
Nutzen: Die Untersuchung soll Hautkrebs frühzeitig erkennen, damit er erfolgreich behandelt und Schlimmeres verhindert werden kann. Der Nutzen der Früherkennung von Hautkrebs wurde bislang nicht in aussagekräftigen Studien untersucht. Das heißt: Ob sich so Todesfälle durch Hautkrebs verhindern lassen, weiß man bislang nicht.
Schaden: Auch hier fehlen aussagekräftige Studien. Sicher ist, dass in Folge der Untersuchung auch Hautstellen herausgeschnitten werden, die sich später als harmlos herausstellen. Wie häufig das vorkommt, ist aber nicht klar: In den vorhandenen Studien schwanken die Angaben von 3 bis zu 180 Fehlalarmen pro bestätigtem Hautkrebsverdacht. Die Hautstelle kann wehtun und es können sich Narben bilden.
Möglicherweise wird durch die Untersuchung auch Hautkrebs entdeckt, der ohne Früherkennung nie aufgefallen wäre und zeitlebens keine Beschwerden bereitet hätte. Dann erhält man unnötig eine Angst machende Krebsdiagnose und eine nicht notwendige Behandlung. Es ist zudem denkbar, dass Hautkrebs trotz sorgfältiger Prüfung übersehen wird. Sie nehmen verdächtige Stellen dann vielleicht nicht ernst genug, weil Sie sich zu sehr auf die Untersuchung verlassen.
Was Sie selbst tun können
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Denken Sie beim Sonnenschutz auch an Ihre Kinder. Säuglings- und Kleinkinderhaut ist besonders empfindlich.
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Sonnensegel sind ein einfaches Mittel, um für Schatten zu sorgen, wo Kinder spielen. Sprechen Sie, wenn nötig, Schule oder Kindergarten gezielt darauf an.
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Menschen mit Immunschwäche erkranken etwas häufiger an Hautkrebs. Das gilt auch bei unterdrücktem Immunsystem nach einer Organtransplantation. Ein gründlicher Sonnenschutz ist hier hilfreich.
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Überlegen Sie in Ruhe, ob Sie an der Früherkennung von Hautkrebs teilnehmen möchten. Wägen Sie mögliche Vor- und Nachteile ab.
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Wenn Sie unsicher sind: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und besorgen Sie sich weitere verlässliche Informationen, zum Beispiel die "Gesundheitsleitlinie Hautkrebsprävention" (siehe unten "Ausführlich erklärt").
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Gesundheitsleitlinie Hautkrebsprävention
Der Link führt zur Webseite des Leitlinienprogramms Onkologie, das heißt Sie verlassen unser Portal Patienten-Information.de.
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Hautkrebs: Information in Leichter Sprache
Die Haut ist ein wichtiges Organ. Wir erklären Ihnen: Wie Sie Ihre Haut schützen können. Und welche Vor- und Nachteile eine Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs hat.
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Melanom – ist schwarzer Hautkrebs gut zu behandeln?
Schwarzer Hautkrebs heißt in der Fachsprache malignes Melanom. Es entsteht, wenn Pigmentzellen der Haut entarten.
Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).
Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960
Selbsthilfe-Organisation:
Unsere Gesundheitsinformationen können Sie kostenlos herunterladen, ausdrucken und verteilen. Es gibt auch die Möglichkeit, diese bei Anbietern von Print on Demand auf hochwertigem Papier und in beliebiger Auflage kostenpflichtig ausdrucken zu lassen – wie zum Beispiel dem DDZ.
Hier finden Sie Dokumente zur Methodik, alle benutzten Quellen der Kurzinformation "Hautkrebs - vorbeugen und früh erkennen" sowie weiterführende Links.
Methodik
Verwendete Quellen
- Leitlinienprogramm Onkologie. Prävention von Hautkrebs. Gesundheitsleitlinie. 1. Auflage. Berlin: Leitlinienprogramm Onkologie; 2016
- Leitlinienprogramm Onkologie. S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs. Version 1.1. Berlin: Leitlinienprogramm Onkologie; 2014
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