Mundhöhlenkrebs – Risikofaktoren und Anzeichen

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Sie interessieren sich für das Thema "Mundgesundheit"? Oder besteht bei Ihnen der Verdacht auf Mundhöhlenkrebs? Hier erfahren Sie, welche Risikofaktoren und Anzeichen es für Mundhöhlenkrebs gibt, wann Sie eine Arzt- oder Zahnarztpraxis aufsuchen sollten und was Sie selbst tun können.

Auf einen Blick

Risikofaktoren

Rauchen und Alkohol sind Risikofaktoren für Mundhöhlenkrebs.

Anzeichen

Anzeichen können sein: Veränderungen in der Mundhöhle, wie nicht heilende Wunden, Schwellungen oder nicht abwischbare Flecken. Dauern die Veränderungen länger als 2 Wochen an, sollten Sie eine Arzt- oder Zahnarztpraxis aufsuchen.

Behandlung

Behandlungsmöglichkeiten sind: Operation, Bestrahlung, Medikamente.

Die Mundhöhle

Zur Mundhöhle gehören unter anderem die Innenseiten von Wangen und Lippen, die Zähne, das Zahnfleisch, die vordere Zunge, der Mundboden und der vordere Gaumen.

Bild: Patrick Rebacz

Was ist Mundhöhlenkrebs?

Mundhöhlenkrebs ist ein bösartiger Tumor, der von der Mundschleimhaut ausgeht. Jeder Bereich in der Mundhöhle kann betroffen sein, zum Beispiel die Zunge oder der Mundboden.

Die Erkrankung tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf. In drei Viertel der Fälle sind Männer betroffen.

Der Krebs lässt sich besser behandeln, wenn er noch klein und örtlich begrenzt ist.

Wie entsteht Mundhöhlenkrebs?

Warum Mundhöhlenkrebs entsteht, ist nicht eindeutig geklärt. Bestimmte Lebensgewohnheiten können zu seiner Entstehung beitragen. Belegt ist, dass Menschen häufiger an Mundhöhlenkrebs erkranken, wenn sie über eine lange Zeit regelmäßig rauchen und Alkohol trinken. Sie haben ein 30-fach erhöhtes Risiko für Mundhöhlenkrebs im Vergleich zu Menschen, die das nicht tun. Fachleute empfehlen daher, das Rauchen aufzugeben und auf Alkohol weitgehend zu verzichten. Doch nicht jeder Mensch, der raucht und trinkt, bekommt Mundhöhlenkrebs.

Mundhöhlenkrebs feststellen

Die Ärztin oder der Arzt nimmt aus einer verdächtigen Stelle im Mund eine Gewebeprobe (Biopsie). Diese wird genau untersucht. So lässt sich Mundhöhlenkrebs feststellen.

Anzeichen für Mundhöhlenkrebs

Veränderungen der Mundschleimhaut, zum Beispiel nicht heilende Wunden, können ein erster Hinweis auf Mundhöhlenkrebs sein. Diese Anzeichen können aber auch andere Ursachen haben.

Anfangs sind die Veränderungen oft schmerzlos und rau, erhaben oder eingezogen. Nicht selten deuten Betroffene diese als Druckstelle oder Bissverletzung. Möglicherweise sind die Lymphknoten am Hals geschwollen. Im weiteren Verlauf können auch Schmerzen, Müdigkeit, Leistungsabfall, Appetitverlust und ungewollte Gewichtsabnahme auftreten.  

Wenn folgende Anzeichen länger als 2 Wochen bestehen, sollten Sie eine Arzt- oder Zahnarztpraxis aufsuchen:

  • weißliche oder rote Flecken im Mund, die sich weder abwischen noch abkratzen lassen

  • wunde Stellen im Mund, die oft leicht bluten und nicht verheilen

  • Schwellungen im Mund, Fremdkörpergefühl

  • lockerer Zahn ohne erkennbare Ursache

  • Beschwerden beim Kauen und Schlucken

  • vermehrter Speichelfluss

  • Schwierigkeiten beim Sprechen

  • die Zunge ist weniger beweglich

  • taubes Gefühl an Zunge, Zähnen oder Lippen

  • der Kontakt zwischen den oberen und unteren Zähnen bei geschlossenem Mund fühlt sich anders an

Mundhöhlenkrebs behandeln

Wie die Erkrankung verläuft, lässt sich nicht vorhersagen. Dies hängt unter anderem davon ab, wie schnell und aggressiv der Krebs wächst und wie groß er ist.

Die Behandlung der Halslymphknoten ist fester Bestandteil in jeder Therapie.

Kleine, örtlich begrenzte Tumore kann das Ärzteteam entweder operieren oder bestrahlen.  

Bei weiter fortgeschrittenem Krebs wird die Operation häufig um eine Bestrahlung oder eine Strahlen-Chemotherapie ergänzt. 

Die Behandlung richtet sich auch nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ihrem körperlichen Zustand. Alle Behandlungsmöglichkeiten mit ihren Vorteilen und Nachteilen finden Sie ausführlich in der Patientenleitlinie: www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien.

Was Sie selbst tun können

  • Fachleute empfehlen Ihnen, den Mund und die Zähne gut zu pflegen: Putzen Sie Zähne, Zahnfleisch und Zunge zweimal täglich, am besten morgens nach dem Essen und abends vor dem Schlafengehen. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta.

  • Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin. Er oder sie sollte nicht nur Ihre Zähne, sondern auch Ihre Mundschleimhaut untersuchen.

  • Achten Sie auf Veränderungen im Mundraum. Im Zweifel gehen Sie lieber einmal mehr zum Arzt oder zur Ärztin.

  • Rauchen erhöht das Risiko für Mundhöhlenkrebs und für viele andere Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unterstützung zum Rauchstopp finden Sie zum Beispiel hier: www.rauchfrei-info.de.

  • Versuchen Sie, wenn überhaupt, nur wenig Alkohol zu trinken.

  • Eine Krebserkrankung kann Ängste oder Depressionen auslösen. Es kann helfen, seelische Unterstützung anzunehmen.

  • Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen erhalten Sie zum Beispiel durch Sozialdienste, Krebsberatungsstellen oder Selbsthilfe-Organisationen.

Juni 2022, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung

Mehr zum Thema

Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).

Internet www.nakos.de 
Telefon 030 31018960

Selbsthilfe-Organisation:

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Hier finden Sie Dokumente zur Methodik, alle Quellen der Kurzinformation "Krebs der Mundhöhle" sowie weiterführende Links.

Methodik

    Verwendete Quellen

    Fachliteratur

    Patientenleitlinie

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